Das Forward Festival für Kreativität, Design und Kommunikation hält am 26. und 27. April 2018 im Wiener Gartenbaukino unter dem Motto "Construct-Deconstruct" Einzug. In den darauffolgenden Monaten werden zudem München, Zürich und Hamburg mit kreativem Spirit bespielt. Das junge Festival aus Wien deckt damit als einziges seiner Art alle Länder der DACH-Region ab. LEADERSNET hat Gründer Othmar Handl zum Interview gebeten.
LEADERSNET: Das Forward Festival steht für Kreativität, Design und Kommunikation. Welche Vision liegt der Veranstaltung zugrunde?
Handl: Hinter dem Forward Festival steht die junge Agentur Forward Creatives. Im Zentrum unserer Arbeit stehen Menschen, ihre Geschichten und der Anspruch, den Creative Industries eine Plattform zu bieten. Das zeigt sich auf dem Forward Festival, wo wir die Creative Community, Trendsetter aus der Wirtschaft und Entscheidungsträger aus der Politik zusammenführen.
LEADERSNET: Wie konnte dieses enorme Kreativnetzwerk so rasch aufgebaut werden?
Handl: Wir glauben an die Kraft der Vernetzung im kulturellen Kontext. Wir haben in allen Städten den Kontakt zur suburbanen Szene gesucht. Ohne das funktionierendes Netzwerk wäre es gar nicht möglich, so viele Festivals zu stemmen. Mit der Credibility in der Szene verschaffen wir uns in weiterer Folge eine gewisse Glaubwürdigkeit nach oben. Dazu zählen Fördergeber und Partner. Diesen Prozess sollte und wollen wir nicht umdrehen – die Fans von top down waren wir noch nie. Aus den suburbanen Netzwerk formen sich regionale Teams, die uns den ganzen langen Weg begleiten und maßgebend am Erfolg beteiligt sind. Durch die unzähligen Gespräche haben sich weitere Anknüpfungspunkte ergeben – so hat das Eine zum Anderen geführt.
LEADERSNET: Wien, München, Zürich … und dann die gesamte Welt? Warum wurden mehrere Länder und Standorte miteinbezogen?
Handl: Die Welteroberung haben wir erst einmal auf 2019 verschoben. Dieses Jahr haben wir uns damit begnügt, mit Hamburg eine weitere Festivalstadt aufzunehmen. Dort werden wir am 5. Juli 2018 im Millerntor Stadion des FC St. Pauli zum ersten Mal ein Forward Festival im Norden Deutschlands organisieren. Das Miteinbeziehen verschiedener Städte/Regionen soll nicht nur oberflächlich den Austausch fördern. In jeder Stadt sind Themenfelder unterschiedlich ausgeprägt. Wie bei einem Baukastensystem möchten wir bestehende Strukturen mit bestimmte Elemente gezielt erweitern – um das Spektrum als Gesamtes zu fördern.
LEADERSNET: Wie sehen Sie die Zukunft der Kommunikationsbranche? Können Sie in Zeiten des Umbruchs ein Zukunftsszenario skizzieren?
Handl: In der Kreativbranche werden in den nächsten Jahren neue Technologien eine entscheidende Rolle spielen. In einer Welt enden wollender Ressourcen sind Kreativität & Wissen die Ressourcen der Zukunft. Wir glauben fest daran, dass die Creative Industries ein immer wichtig werdender Bestandteil des Systems sind. Sie sind die treibende Kraft hinter technischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Innovationen. Ich beziehe mich hier sehr gerne auf diverse Studien und Lehrgänge die diese Entwicklungen unterstreichen. Dabei konzentrieren wir uns vor allem auf Design Ideation – also auf die Schnittstelle zwischen Design & Informatik. Das spiegelt sich auch im diesjährigen Festivalprogramm wieder. In Wien sprechen zum Beispiel das Trendforschungsinstitut WGSN sowie die Agenturen Marshmallow Laser Feast und AKQA, die in Bereichen wie AR, VR, Mixed Reality global neue Maßstäbe setzen. Außerdem präsentieren die Local Heroes Depart ihre auf einem intelligenten Algorithmus basierende VR-Installation auf dem Festival am 26. und 27. April im Wiener Gartenbaukino – und werden darüber auch einen Vortrag halten.
LEADERSNET: Welche Faktoren werden in Zukunft den Erfolg von Design kombiniert mit Innovation beeinflussen?
Handl: Durch die in der vorhergehenden Frage skizzierten Veränderungen durch neue Technologien wird Design für die Menschen "greifbarer" werden. Wer diese Entwicklung mitgehen kann, wird in Zukunft Erfolg haben und Kunden in bisher noch nie dagewesener Weise ansprechen können.
LEADERSNET: Der österreichischen Werbebranche wird oft nachgesagt, dass sie sich (bzw. die Kunden) nichts traut? Wie beurteilen Sie den österreichischen Werbemarkt im internationalen Vergleich?
Handl: In Österreich kommt gerade viel Spannendes nach. Wir versuchen einen Beitrag dazu zu leisten in dem wir uns nahestehenden Organisationen wie dem CCA, die Creative Region Upper Austria und der Creative Industries Styria entsprechende inhaltliche Präsenz geben. Wie die Jahre zuvor mangelt es aber auch nicht an internationalen Agenturen & Studios die wir nach Wien holen, um der Branche neue Impulse zu geben.
LEADERSNET: Welche Innovationen und Erneuerungen kann man sich 2018 für das Forward Festival erwarten?
Handl: Wir haben uns wieder viel Neues einfallen lassen. Zum ersten Mal wird es ein eigenes Printmagazin zum Festival geben – mit Interviews, Hintergrundgeschichten aus dem Alltag von Forward und vielem mehr. Außerdem werden wir auf der zweiten Bühne, der Cage Stage, zum ersten Mal Brand Talks abhalten. Dort werden sich zukunftsorientierte Unternehmen wie Virtue, die Agentur von VICE, MADE, Swarovski oder ARTE vorstellen. Darüber hinaus gab es in der Welt von Forward große Neuerungen in diesem Jahr. Wir sind mit einer neuen Webseite online gegangen und haben beinahe im gleichen Atemzug unsere, Online Magazine einen Relaunch verpasst. Nun sind wir in der Lage als ganzjährige Plattform zu agieren. Gut für die Community, gut für die Entwicklung aller damit verbundenen Formate und gut für die Zusammenarbeit mit Partnern.
forward-festival.com