Grandiose Idee, Zeitungsente, Fake News, oder doch nur ein April-Scherz?
In Zeiten allgegenwärtiger Fake News hat der Aprilscherz kein leichtes Spiel mehr. Bringt Lego den VacuSort, einen Staubsauger, der Lego-Steinchen sortiert, wirklich auf den Markt. Kann man bei Edeka bald ohne Geld einkaufen? Dem Unternehmen reichen künftig Daten aus: "Ab Mai 2018 können unsere Kunden in allen Edeka-Märkten mit ihren privaten Facebook-Daten zahlen", lautete es in einer Pressemitteilung am 1. April.
Pfanner launchte am 1. April einen cremig-fruchtige Eistee-Brotaufstrich direkt aus der Tube. Burger King kündigte den Schoko-Whopper an.
Der ÖAMTC testet Wingsuits für Pannenhelfer. Bereits diesen Sommer soll die "Gelbe Flotte" des ÖAMTC um neuartige Pannen-Wingsuits erweitert werden. Unter dem Projektnamen "Gelbe Engel 2.0" könnten schon bald speziell ausgebildete Techniker aus luftigen Höhen direkt zu den in Not geratenen Mitgliedern fliegen.
Ums Fliegen geht es auch der Bundesregierung. Die Österreichische Regierung will Raucherflüge einführen, schreibt urlaubsguru.at. Jetzt heißt es schnell Handeln für die österreichischen Airlines, denn demnächst sollen die ersten qualmenden Maschinen abheben, lautet es weiter.
Das Auto für die Parklücke verkleinern? Bei Audi kein Problem: "Verabschieden Sie sich von zu kleinen Parklücken. Ab Januar 2019 wird das Einparken zu Ihrer Lieblingsbeschäftigung. Mit dem Audi downsizing Assistenten lässt sich die Länge des Fahrzeugs bis zu 15% verkleinern", lautete es unter dem Hashtag #downsizing auf Facebook.
Say goodbye to tight parking spaces. Introducing the Audi downsizing assistant: able to reduce the vehicle's chassis length by up to 15%. Coming January 2019. #downsizing pic.twitter.com/61IUEQeiyB
— Audi (@AudiOfficial) 31. März 2018
Auslaufmodell
Der Brauch "jemanden in den April zu schicken" wurde 1618 in Bayern erstmals erwähnt. Eine der verbreitetsten Entstehungstheorien geht auf die Kalenderreform des französischen Königs Karl IX. zurück. Der verlegte den Neujahrstag 1564 vom 1. April auf den 1. Jänner. Lustige Zeitgenossen verschickten ihre Einladungen zu Festen am Neujahrstag trotzdem weiterhin zum 1. April. Wer darauf hereinfiel, wurde als Narr verspottet. Heutzutage wird der "April Fool's Day" gefeiert , in Frankreich heißt er Poisson d'Avril und auch in Italien wird der Gefoppte als Aprilfisch tituliert.
"Das Verulken, der private Witz, ist aus der Mode gekommen", meint hingegen Kulturforscher Gunther Hirschfelder zur Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Medien würden "die Gesellschaft quasi rund um die Uhr "mit platter Comedy und zotigen Witzchen" versorgen. (jw)
