Erste Bank will mit Online-Banking das Ausland erobern und Blockchain testen

"Eine voll digitale Bank in Kombination mit den besten Kundenbetreuern ist unser Ziel" - Rekordgewinn und hohe Kreditnachfrage.  

Die Erste Group vermeldet einen Rekordgewinn. "Das Ergebnis für 2017 unterstreicht einmal mehr, dass unser Geschäftsmodell einer Bank, die Privat- und Unternehmenskunden in CEE bedient, gut funktioniert", erklärte Andreas Treichl, CEO der Erste Group, bei der Bilanzpräsentation. Ein Beweis dafür sei der Nettogewinn von EUR 1,31 Mrd, der höchste, den die Erste Group jemals erzielte. "Aber auch der starke Nettozufluss an Kundeneinlagen in Höhe von EUR 13 Mrd und die hohe Kreditnachfrage von Unternehmern und privaten Haushalten, denen wir Neukredite in Höhe von mehr als EUR 9 Mrd zur Umsetzung ihrer Wünsche zur Verfügung gestellt haben, zeigt die Stärke unseres Geschäftsmodells", so Treichl weiter. Dazu beigetragen habe auch das kräftige Wachstum der CEE-Volkswirtschaften, das jenes Westeuropas deutlich übertroffen hat. Eine Entwicklung, die auch für 2018 erwartet wird. Aber auch die Liquiditäts- und Eigenkapitalausstattung waren für Treichl eine solide Grundlage für die Ergebnisse in 2017."Mit einer NPL-Quote von 4 Prozent und Risikokosten von 9 Basispunkten haben wir Niveaus erreicht, die wir seit dem Beginn der Finanzkrise nicht gesehen haben“, kommentierte der Erste-CEO die Risikoentwicklung und meint weiter: "Unser Ziel ist es aber nicht, gänzlich ohne Risikokosten auszukommen. Unsere Kernfunktion ist es Risiko zu übernehmen, um unseren Kunden wirtschaftliches Wachstum zu ermöglichen".

 Ausblick

Die Erste Group hat sich für das Jahr 2018 das Ziel gesetzt, eine um immaterielle Vermögenswerte bereinigte Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von über 10% zu erreichen. Die positive Wirtschaftsentwicklung sollte sich im Jahr 2018 in den CEE-Kernmärkten der Erste Group in Wachstumsraten (reales BIP-Wachstum) zwischen ca. 3% und 5% widerspiegeln. Alle anderen wirtschaftlichen Parameter werden aus heutiger Sicht ebenfalls positiv eingeschätzt. Insgesamt wird für das Jahr 2018 ein Anstieg im Betriebsergebnis erwartet. Als Risikofaktoren für die Prognose werden eine andere als erwartete Zinsentwicklung, gegen Banken gerichtete politische oder regulatorische Maßnahmen, sowie geopolitische und weltwirtschaftliche Entwicklungen genannt.

"Unsere Aktionäre sollen von dem guten Ergebnis profitieren, vor allem auch, weil wir für 2018 einen ähnlich positiven Trend sehen. Wir werden der Hauptversammlung daher eine Dividende von EUR 1,20 pro Aktie vorschlagen. 20 Prozent mehr als im Vorjahr", so Treichl. 2018 sieht er für die Erste Group zwei klare Schwerpunkte: "Wir werden weiterhin in unsere Mitarbeiter investieren, damit sie die Kunden bestmöglich beraten können. Und wir werden George als digitale Banking-Plattform weiter ausbauen und in allen unseren Ländern verfügbar machen. Eine voll digitale Bank in Kombination mit den besten Kundenbetreuern ist unser Ziel."

Welche Auslandsmärkte man als nächstes erschließen will, ist noch nicht bekannt. Zudem steht die weitere Modernisierung der eigenen Filialen in Österreich, Tschechien und Rumänien an. In Bratislava wird zusammen mit anderen Banken und IT-Riesen eine Blockchain-basierte Plattform getestet. Diese soll im Warenverkehr Handelsfinanzierungen schneller und billiger machen. Transaktionen, die bisher eine Woche beanspruchten, sollen so auf eine Stunde verkürzt werden. (jw)

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