Murdoch prüft Verkauf aller Zeitungen

| 13.07.2011

Bislang keine Interessenten.

Laut Wall Street Journal erwägt der Medienmogul den Verkauf sämtlicher Zeitungen in Großbritannien. Der Konzern sondiere das Interesse von möglichen Käufern für seine britische Zeitungsgruppe News International. Neben der inzwischen eingestellten News of the World gehören die Zeitungen The Sun, The Times of London, The Sunday Times und das Wall Street Journal zu Murdochs Imperium. Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds für Printmedien habe sich bislang aber kein Kaufinteressent gemeldet.

Expansionspläne durchkreuzt

Der Abhörskandal durchkreuzt auch die Expansionspläne Murdochs in Großbritannien. Seit Monaten steht der Unternehmer in Verhandlungen über die Komplettübernahme des lukrativen Bezahlsenders British Sky Broadcasting (BSkyB), an dem seine Firma News Corp. derzeit nur 39 Prozent hält (leadersnet.at berichtete). Premierminister David Cameron hatte Murdoch zunächst bei seinen Plänen unterstützt, doch im Zuge des Skandals will sich die Regierung mit der Opposition verbünden. Gerüchten zufolge überlege der Medienmogul die Offerte für die restlichen BSkyB-Aktien zurück zu ziehen.

Untersuchungen in den USA

Auch Murdochs Geschäfte in den USA werden von den jüngsten Geschehnissen beeinflusst. So forderte der US-Senator Jay Rockefeller laut Financial Times eine Untersuchung von US-Behörden. Reporter des Blatts sollen Polizisten bestochen haben, um Angehörige von 9/11-Opfern auszuspionieren.

In den Vereinigten Staaten betreibt Murdoch unter anderem das Wochenmagazin National Star, die New York Post, die Chicago Sun-Times und den Fernsehsender Fox News. (red)

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