Über 200 Gäste aus der Life Science Branche folgten der Einladung von PMCA-Präsidentin Elisabeth Keil zum Pharma Marketing Tag, der ganz im Zeichen der "aufregenden Kommunikation am Ende der Aufmerksamkeitsspanne" stand. "Denn wie wir wissen, ist jede Information, die nicht innerhalb von fünf Sekunden beim Rezipienten ankommt, verloren", so Keil im Rahmen der feierlichen Eröffnung. „Das Programm soll durch Impulse aus der Psychologie und der Werbebranche Anregungen geben, über den klassischen Tellerrand von Pharma hinauszublicken“, ergänzte sie.
Mit seiner Keynote mit dem Titel "Wieviel Tabu und Porno braucht es, damit wir aufmerksam werden?“ eröffnete Dr. Patrick Frottier, Facharzt für Psychologie und Facharzt für Kinderneuropsychiatrie, den Reigen der Vorträge. Er informierte über die verschiedenen Aspekte, die zur Erzeugung von Aufmerksamkeit beitragen können und zeigte auf, wie einfach Menschen durch Kommunikation manipuliert werden können. „Außerhalb unserer Komfortzone sind wir aufmerksamer, wobei die Aufmerksamkeit von unserer Motivation gesteuert wird und die Aufmerksamkeitsspanne über den Tag verteilt unterschiedliche Niveaus erreicht. Darüber hinaus beeinflussen Bedürfnisse unsere Entscheidungen. Die meisten Entscheidungen werden aus dem Bauch heraus getroffen, weil wir nicht genügend Informationen zur Verfügung haben, um Entscheidungen rational zu fällen. Das limbische System antwortet darauf mit Reaktionen wie Flucht, Kampf oder Erstarrung.“
Selina Holešinsky, Digital Strategist bei Jung von Mattführte in das Thema Regelbruch in der Werbung ein: „Was macht Marken relevant? Menschen interessieren sich nur für das, wofür sie sich interessieren, manchmal ist es auch Werbung. Doch Marken bieten viele Potenziale: starke Wiedererkennungs- und Orientierungsfunktion, sie können Qualität vermitteln und ein Preispremium erwirtschaften, das sich im Börsenwert abzeichnet.“ Josef Koinig, Gründer und Geschäftsführer von Jung von Matt Donau, lieferte in seinem Vortrag eine Anleitung zum gepflegt ungepflegten Regelbruch, um durch radikale Ideen ins Herz der Zielgruppe zu treffen.„Es war nie wichtiger und zugleich nie schwieriger: Als Marke herauszustechen in einer Zeit des Überflusses. Einer Zeit mit einer Überzahl an Kanälen, in der Botschaften auf die Menschen niederprasseln wie Schnürlregen. Wenn Kommunikation zur wahren Herausforderung wird, wie kann man als Marke noch einen Punkt machen und aus der Masse herausstechen? Wir sagen, wir müssen gegen den Strom schwimmen.“ Er brachte Kampagnenbeispiele, die durch Regelbruch erfolgreich waren z.B. durch Disruption einer Kategorie, durch Inszenierung, Haltung oder Dramatisierung.
Martin Seeger, Director AdFactory & FSA bei ProSiebenSat1Puls4 GmbH, befasste sich in seinem Vortrag mit der Relevanz der klassischen Werbung heutzutage.Markus Ruppnig, Partner bei wortwelt, ging in seinem Vortrag der Frage nach, welche Bedeutung die Qualität eines Textes für den Erfolg im Marketing hat und welche Kriterien es dafür gibt. Alex Pinter, Co-Founder von Trayn & Inscouts, thematisierte im letzten Impulsvortrag des Tages die Zukunftschancen von Chatbots und was diese zum Engagement von Kunden beitragen können.
Eine Praxis-Session unter dem Titel „Die aufmerksame Kommunikation“ rundete den Tag ab. (red)
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