Rechtsaußen-Portal „Breitbart“ blamiert sich mit Foto von Fußballstar

| 21.08.2017

Seite von Ex-Trump-Berater musste sich bei Lukas Podolski entschuldigen.

Mit 49 Toren und 130 Einsätzen gehört Lukas Podolski zu den erfolgreichsten Spielern der deutschen Fußballnationalmannschaft. Auch seine Vereinskarriere kann sich sehen lassen: Prinz Poldi, wie er von seinen Fans genannt wird, lief unter anderem für den FC Bayern München, Inter Mailand und Arsenal London auf. Derzeit ist der 32-jährige für den japanischen Club Vissel Kōbe im Einsatz. Dass er jedoch ein Flüchtling aus Nordafrika oder gar Mitglieder einer Schlepperbande ist, wusste bisher niemand – außer das Rechtsaußen-Portal breitbart.com

Der britische Ableger der Seite von Stephen Bannon, dem kürzlich zurückgetretenen Berater von US-Präsident Donald Trump, bebilderte einen Artikel über Schleuserkriminalität mit einem Foto von Lukas Podolski. In dem Artikel wurde darüber berichtet, dass die spanische Polizei einer Gruppe von Schleppern das Handwerk gelegt habe, die Menschen per Jet-Ski nach Spanien gebracht haben soll. Auf dem Foto war ein gut gelaunter Podolski auf einem Jet-Ski zu sehen.

„Keine Beweise, dass Podolski Mitglied einer Schleuserbande ist“

Nachdem zahlreiche Leserkommentare und Medienberichte auf den Irrtum aufmerksam machten, tauschte Breitbart das Foto nach zwei Tagen schließlich aus und entschuldigte sich beim Fußballstar: „Eine ursprüngliche Version dieser Story enthielt ein Foto von Lukas Podolski auf einem Jet-Ski. Das Foto sollte als Symbolbild einer Person auf einem Jet-Ski dienen. Breitbart London möchte sich dafür bei Herrn Podolski entschuldigen. Es gibt keine Beweise, dass Herr Podolski ein Mitglied einer Schleuserbande oder ein Opfer von Menschenhandel ist. Wir wünschen Herrn Podolski alles Gute für seinen kürzlich bekannt gegeben Rückzug aus der Fußballnationalmannschaft.“

Das Foto von Podolski war während der Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien aufgenommen worden. Einige Nutzer, die „Prinz Poldi“ offenbar auch nicht erkannten, regten sich in Kommentaren unter dem Artikel darüber auf, wie es möglich sei, dass sich ein Flüchtling eine teure Sonnenbrille oder Marken-Sportshorts leisten könne. Der Profifußballer will gegen die Verwendung des Fotos vorgehen. Er habe bereits einen Anwalt mit der Angelegenheit beauftragt. (as)

www.lukas-podolski.com

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