Rund 200 Personen folgten der Einladung in das Palais Eschenbach zum Dialog mit Sebastian Kurz. So fanden sich fünf Unternehmer zusammen mit Sebastian Kurz auf der Bühne ein, um dem geschäftsführenden Bundesparteiobmann der ÖVP einen vorab erarbeiteten Lösungskatalog zu präsentieren.
Dabei wurden fünf Themenblöcke kurz angeschnitten und überblicksartig präsentiert. Stephan Blahut, Generalsekretär des ÖGV, schlug einen Bildungspass vor, als Fortführung des Mutter-Kind-Passes. Damit soll die Zusammenarbeit der Eltern mit den Lehrern transparent gemacht werden und eventuell auch Leistungskonsequenzen auslösen. Weiters sollen Lehrer stärker befähigt werden ihre Schüler zu coachen um zu ihrem individuell besten Erfolg begleitet zu werden. Gerade hier zeige die unternehmerische Erfahrung dass dies nur zu erreichen ist, wenn die Rollen der unterrichtenden und der prüfenden Personen getrennt werden.
Bernd Bartosek, seine Firma Bartosek Projektbetreuungs GmbH baut medizinisch genutzte Gebäude in aller Welt, übernahm den Themenblock „Gesundheitssystem“. Einer seiner Vorschläge ist, dass die ambulant getätigten Behandlungen ohne Einschränkung auch ambulant abgerechnet werden. Die geltenden Regeln verursachen laut Bartosek in der Praxis absurde Lösungsversuche, die tatsächlich aber horrende Kosten auslösen. Die Zukunft des Gesundheitswesens muss kooperativ werden. Öffentlich und private Partnerschaften müssen dann ihre Finanzströme vereinfachen. Das Ziel sei klar: eine Krankenkasse für alle.
Optimismus und positive Geisteshaltung ist laut Gerhard Krennmair, Geschäftsführer Pendl & Piswanger, in den neuen Arbeitswelten erforderlich. Die bestehende Überregulierung bremst das Unternehmertum. Begleitend hingegen wäre eine Flexibilisierung und mehr Kompetitivität von Nöten. Mut zur Veränderung fordert Manfred Wagner, geschäftsführender Gesellschafter der Intercura Treuhand- und RevisionsgmbH. Eine echte Steuerreform sei überfällig, ohne dabei 100 Euro aus der rechten Tasche zu nehmen, um dann sehr gönnerhaft 80 Euro in die linke Tasche zurück zu führen. Gleichzeitig wäre es an der Zeit die Kleinstunternehmer nicht mehr zu schikanieren. Das Abschaffen der kalten Progression und die Reduktion der Lohnzusatzkosten würden dabei unterstützen. Investitionsfreibeträge und vorzeitige Abschreibungen sind international Hilfestellungen, die in Österreich fehlen.
ÖGV Präsident Andreas Gnesda führte das Thema zurück auf die DNA des Gewerbevereins: die Werte der Unternehmerethik.
Das Akronym ÖGV könnte laut Gnesda auch für „Österreich gemeinsam verbessern“ stehen. Dafür braucht es aber eine Vision und davon abgeleitete Ziele, die unter anderem ein positives Weltbild beinhalten. Genau das wünschen wir uns von der Politik: Ein klares Zukunftsbild von Österreich, einem Land in dem wir leben, arbeiten und lernen wollen. Dafür ist ein klassisches Change-Projekt von Nöten um Eigenverantwortung, Eigenitiative und Wertschätzung neu zu lernen. Auch die Kultur des Scheiterns muss hierzulande gelernt und gelebt werden.
Der Tag der Sommersonnwende fand seinen Abschluss in zahlreichen Gesprächen und regem Austausch. Erst spät wurden diesmal die Türen des Gewerbevereins geschlossen. Unter den Gästen: Silvia Kelemen, Head of PR Lyoness, Christian Kren - Geschäftsführer bei IS Inkasso Service Gmbh, Monica Rintersbacher - Geschäftsführerin Leitbetriebe Austria, Martina Denich-Kobula - Vorsitzende Frau in der Wirtschaft, Inhaberin Tegea Real Estate GmbH, Johann F. Kwizda, Alexandra Kwizda, Johannes Kwizda, Georg Schmidl, CEO Jolly Days, Oliver Bertram, Managing Partner Wideshot, Koller-Galler Elisabeth, Geschäftsführerin CIRO GmbH, Dieter Scharitzer, Institut für Marketing-Management WU Wien, Martina Hagspiel, Marketing und Kommunikation ÖGV, kurvenkratzer.at
www.oegv.at