Amazon lässt mit einem Milliardenkauf aufhorchen und versetzt die Lebensmittelbranche in Schrecken: Vor kurzem war der Internet-Konzern bereits mit Amazon Fresh in das Online-Lebensmittelgeschäft eingestiegen, nun übernimmt er für rund 13,7 Milliarden Dollar die Bio-Kette Whole Foods Market mit 461 Geschäftslokalen in guter Lage. Das 1978 gegründete Whole Foods Market ist auf hochwertige Lebensmittel spezialisiert und hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 15,7 Milliarden Dollar (14 Mrd. Euro) erwirtschaftet. Mitgründer und Chef John Mackey wird unter dem Dach von Amazon weiter an der Spitze der Kette bleiben.
Investor Jana Partners war zuletzt unzufrieden mit der Geschäftsentwicklung und hat die Firma zu einem Verkauf gedrängt. Im vergangenen Quartal konnte der Umsatz lediglich um ein Prozent auf knapp 3,74 Milliarden Dollar (3,34 Mrd. Euro) gesteigert werden, der Gewinn sank im Jahresvergleich von 142 Millionen Dollar (127 Mio. Euro) auf 99 Millionen Dollar (88,5 Mio. Euro).
Konkurrent Wal-Mart setzt unterdessen immer stärker auf das Onlinegeschäft - und kaufte kürzlich den Modehändler Bonobos für 310 Millionen Dollar (277 Mio. Euro).
Amazon will Preisvergleichen den Garaus machen
Amazon will Preisvergleiche in Shops künftig verhindern und hat die offizielle Genehmigung zu einem neuen Patent erhalten, welches das Ziel hat, den sogenannten “Beratungsdiebstahl” zu unterbinden. Unter dem Titel "Physical Store Online Shopping Control” sollen Internet-Aktivitäten der Kunden, die im WLAN des Ladenlokals eingeloggt sind, analysiert werden, Besuchte Webseiten und Suchanfragen sollen vom System automatisiert ausgewertet werden, der Kunde soll ein Gegenangebot oder gar einen Gutschein vor Ort erhalten. Amazon denkt zudem an, dass ein Mitarbeiter im Shop eine Nachricht erhält, und den Kunden auf den Online-Preisvergleich ansprechen soll. (jw)
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