Über 200 Besucher pilgerten zur WKO-Ladies Lounge in die prunkvollen Hallen der Österreichischen Nationalbibliothek. Dieses Mal sprach Martha Schultz, Vizepräsidentin der WKO und Bundesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft, mit einer der einflussreichsten Kulturmanagerinnen Österreichs, Johanna Rachinger. Die gebürtige Mühlviertlerin hat eine Bilderbuchkarriere hinter sich: Nach ihrem Abschluss an der Handelsakademie und dem Studium der Theaterwissenschaften und Germanistik an der Universität Wien, führte sie ihr Weg zum Wiener Frauenverlag. Danach arbeitete die Putzleinsdorferin in der Buchberatungsstelle des Österreichischen Bibliothekswerks in Salzburg. 1992 folgte ein Wechsel zum Ueberreuter Verlag, wo sie ab 1995 als Geschäftsführerin tätig war. Seit 15 Jahren agiert die Powerfrau als Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek und ist nebenbei noch als Aufsichtsrätin bei der Erste Privatstiftung, der Uniqa Versicherungs Privatstiftung und der Wiener Konzerthausgesellschaft tätig. Neben anderen Auszeichnungen wurde Rachinger zur Österreicherin des Jahres 2010 in der Kategorie Kulturmanagement gewählt. 2012 wurde sie von der Wirtschaftsuniversität Wien als WU-Managerin des Jahres ausgezeichnet. Erst letztes Jahr erhielt sie das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst.
„Ich hatte von Anfang an den Anspruch das Haus zu öffnen und zu einer Service- und Dienstleistungsgesellschaft zu machen“
Johanna Rachinger hat die Agenden der größten Gedächtnisinstitution des Landes fest im Griff: Gleich zu Beginn ihrer Amtszeit begann die Umwandlung der ÖNB in eine wissenschaftliche Anstalt öffentlichen Rechts. Die Digitalisierung von über 600.000 rechtefreien Büchern in Kooperation mit Google stellt für Rachinger jedoch das Herzstück ihrer bisherigen Arbeit dar: „Für mich war es ein echtes Anliegen diesen unglaublichen Wissensschatz, den wir verwalten dürfen, zu sichern und gleichzeitig zu demokratisieren. Denn nun hat jeder Mensch, von überall auf der Welt Zugriff auf die Inhalte und damit auf das Wissen aus diesen Büchern“, so die Generaldirektorin. Auch für die Zukunft der ÖNB wünscht sich die Managerin fortschreitende Digitalisierung: „Um künftigen Generationen den Zugriff auf vergangenes Wissen zu ermöglichen, müssen wir den Wechsel von analog zu digital schaffen. Unter anderem wollen wir daher unsere Daten so aufbereiten, dass ein semantisches Web geschaffen wird. Dass also die Inhalte mit Personendaten, mit Ortsangaben, mit Georeferenzierungen etc. verknüpft werden und nach Wunsch abrufbar sind.“
Abendfüllendes Programm und hochkarätige Gäste
Im Anschluss an das Gespräch wartete auf die Ladies noch ein außergewöhnliches Rahmenprogramm: Zum Beispiel hatten die Damen die Möglichkeit sich über die Initiative „Gemeinsam.Sicher“ zu informieren. Die gemeinsame Aktion von Innenministerium und WKO soll das Bewusstsein und die Verantwortung für ein sicheres Miteinander schaffen. Für noch mehr Gesprächsstoff sorgte das kommende Symposium von Frau in der Wirtschaft und dem BMFJ zur Reform der Schulferien am 23. Mai. Als Highlight gab es die aktuell laufende Ausstellung „Maria Theresia. Habsburgs mächtigste Frau“ im Prunksaal der Nationalbibliothek zu bewundern.
Die Veranstaltungsreihe Ladies Lounge bietet Unternehmerinnen einen Einblick in den Werdegang von erfolgreichen Damen aus Politik und Wirtschaft und findet viermal im Jahr statt. Frau in der Wirtschaft lädt regelmäßig zu spannenden Netzwerkevents, die Personen, Ideen und Know-how zusammenbringen.
Unter die zahlreichen Besucher mischten sich Bettina Glatz-Kremsner, Vorstandsdirektorin der Lotterien, die Landesvorsitzende FiW Wien, Martina Denich-Kobula, die Botschaftsrätin aus Serbien, Nada Knezevic sowie Maria Rauch-Kallat und viele andere. Welche Ladies sich den Abend in der Nationalbibliothek nicht entgehen ließen, sehen Sie in unserer Galerie.
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