„Verbund soll Managerposten streichen"

IVA-Präsident Rasinger fordert restriktive Maßnahmen und Rückzug aus Endkundengeschäft.

Verbund wählt diese Woche einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden. Für den ehemaligen OMV-Chef Gerhard Roiss stehen die Chancen gut zum Verbund-Präsidenten gekürt zu werden, zumindest politisch scheint die Wahl schon entschieden: Der für den Verbund ressortmäßig zuständige Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hatte Roiss selbst vorgeschlagen, der Bund hält als Mehrheitseigentümer 51 Prozent am börsennotierten Stromkonzern.

Wilhelm Rasinger, Präsident des Interessenverbandes für Anleger (IVA), fordert dagegen eine Reduktion der Vorstands- und Aufsichsratsposten: Ein CEO und ein CFO wären vollkommen ausreichend, konstatierte Rasinger. Die Verbund AG als Holding habe seine Geschäftsfelder deutlich abgebaut, der Großteil der Geschäfte liefe über die operativen Töchter. Gegenüber dem Kontrollgremium schlägt Rasinger eine Verminderung auf sechs Kapital-und drei Belegschaftsvertreter vor. Aktuell sitzen im Aufsichtsrat zehn Kapital- und fünf Belegschaftsvertreter.

Endkundengeschäft wenig lukrativ

Darüber hinaus schlägt IVA-Präsident Rasinger einen Rückzug des Verbunds aus dem Endkundengeschäft vor. Im Gegensatz zu den Wasserkraftwerken sei dieses Geschäft wenig lukrativ. Der Verbund käme damit außerdem ständig seinen Aktionären Wiener Stadtwerke, Wien Energie und EVN in die Quere: "Ich bin für eine klare Struktur. Die Beteiligungen der Landes-EVU sind absurd, denn das sind gleichzeitig Kunden und Konkurrenten", so Rasinger. Die Beteiligungen der drei Landes-Stromversorger sollten gänzlich aus dem Verbund zurückgezogen werden. (jr)


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