Verhetzung: Wiener Anwalt geht gegen das Label „Spreadshirt" vor

"Save a dog, eat a Chinese"

Das Leipziger Social-Commerce-Unternehmen Spreadshirt sorgt mit T-Shirts für Aufsehen, auf denen rassistische Sprüche abgedruckt sind. Verantwortlich hierfür sind die Kunden der Firma, die sich über die Webseite selbst Textilien mit Wunschmotiven und -sprüchen entwerfen und anfertigen lassen können. Zwei davon, mit dem Text "Save a dog/shark, eat a Chinese", mussten nun aus dem Sortiment genommen werden.

Diskussionen im Web

"Hier haben wir ein Beispiel für eine rassistische Botschaft, die auf Kleidung gedruckt wurde. Ich frage mich, warum es deshalb keinen größeren Aufschrei gibt. Ernsthaft, wie kann jemand, der bei vollem Verstand ist, der Meinung sein, dass das okay und akzeptabel ist?", schreibt Erin Chew voller Verwunderung auf dem Online-Portal "YOMYOMF". Die asiatisch-australische Sozialaktivistin und Unternehmerin war die Erste, die auf das Rassismusproblem bei Spreadshirt aufmerksam geworden ist, aber nicht die Einzige, die sich diese Frage stellte.

"'Rette einen Hai, iss einen Chinesen' Seit wann muss man in Rassismus verfallen, um den Tierschutz aufzubessern?", macht ein anderer Nutzer über Twitter seinem Unmut Luft. "Ihr müsst euch ein paar neue witzige Sprüche einfallen lassen", fordert wiederum ein weiteres Posting eines offensichtlich chinesischen Landsmannes, in dem das deutsche Unternehmen auch gleich direkt beschimpft wird.

Spreadshirt beziehungsweise seine Mitarbeiter wollen selbst nicht für das Aufdrucken der Sprüche auf den T-Shirts verantwortlich gemacht werden. Diese wurden von zwei Nutzern der Social-Commerce-Firma erstellt, die unter den Namen "Monigote" und "Quentin1984" registriert sind. Auf der firmeneigenen Website heißt es dazu im Bereich "Über uns": "Als weltweite Kreativplattform für selbstgestaltete Kleidung und Accessoires sind wir die zentrale Anlaufstelle für alle, die ihre kreativen Ideen auf Textilien bringen möchten. Jeder kann seiner Inspiration freien Lauf lassen - ob mit eigenen Designs oder mit Motiven aus unserer Community."

Ein Wiener Anwalt hat nun  bei der Staatsanwaltschaft Wien eine Sachverhaltsdarstellung wegen des mutmaßlichen Tatbestands der Verhetzung deponiert. Der Slogan kritisiere nicht nur den Verzehr von Hundefleisch, sondern gehe "weit darüber hinaus". Es "findet sich dort eine die gesamte Community von Chinesen verhetzende und zu Freiwild erklärende Aussage, die strafrechtlich bedenklich ist", lautet es in der Sachverhaltsdarstellung. (pte/jw)

www.spreadshirt.com

www.pressetext.com

leadersnet.TV