Zweite Wiener Innovationskonferenz: „Fortschritt für alle“

| 23.02.2017

Innovation in großen Organisationen als Leitthema der diesjährigen Fachkonferenz.

Die zweite Wiener Innovationskonferenz, die als Teil der 2015 vom Gemeinderat beschlossenen Strategie „Innovatives Wien 2020“ (IW 2020) abgehalten wurde, war dem Thema „Innovation in großen Organisationen“ gewidmet. Im Mittelpunkt standen Innovationen im größten „Betrieb“ Wiens, der Wiener Stadtverwaltung. Mit über 65.000 Bediensteten verfüge die Stadt über ein riesiges Potenzial an klugen Köpfen, das es auszuschöpfen gelte. Eine erste Initiative war der von Bürgermeister Michael Häupl und Magistratsdirektor Erich Hechtner im vergangenen Jahr ausgerufene Wettbewerb „Goldenes Staffelholz für Innovation“, bei dem 163 Projekte aus den unterschiedlichsten Bereichen eingereicht wurden.

Brauner: „Innovation in wachsender Stadt unerlässlich“

In ihrer Eröffnungsrede betonte Stadträtin Renate Brauner die Notwendigkeit, den Innovationsbegriff breit zu definieren, so wie das in der IW 2020-Strategie erfolgt sei: „Innovation kann nicht nur aus der technischen Perspektive begriffen werden. Wien hat sich zum Ziel gesetzt, dass alle Wienerinnen und Wiener vom Fortschritt profitieren sollen, was in der wachsenden Stadt eine besondere Herausforderung darstellt. Wir werden uns dem Thema jedenfalls mit diesem Anspruch widmen. Beeindruckend ist jetzt schon die Vielzahl an unterschiedlichen Institutionen und Abteilungen, die 2016 an der Verwirklichung der Strategie mitgearbeitet haben. Innovation entsteht ja vor allem dann, wenn verschiedene Akteurinnen und Akteure zusammenkommen.“

Auf den Podien vertreten waren Magistratsdirektor Erich Hechtner (Stadt Wien), Magistratsdirektor Martin Haidvogl (Stadt Graz), Magistratsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Müller (Stadt Wien), die Wiener Landtagsabgeordnete Sybille Straubinger, Präsident Richard Straub (Peter Drucker Society Europe), die Humanökologin Ulrike Bechtold (Österreichische Akademie der Wissenschaften), die Innovationsinformatikerin Birgit Hofreiter (TU Wien), Mario Weiss (Trigon Entwicklungsberatung), Eva Czernohorszky (Wirtschaftsagentur Wien) und Ali Mahlodji (Berufsorientierungsplattform Whatchado).

Diskutiert wurde unter anderem die Frage, welche Auswirkungen der rasante Wandel in Wirtschaft und Arbeitswelt – angetrieben durch Innovationen – auf die Menschen haben wird. Richard Straub: „Wie kann man – jenseits von 'Verhypung' – wirksame Prozesse und eine offene Unternehmenskultur schaffen, die nachhaltig Wertschöpfung und Innovation fördern? Und was können Städte und Regionen dazu beitragen? Was sind die Schlüssel, um dies alles menschengerecht umzusetzen? Das ist die große Herausforderung unserer Zeit!“

Programm für 2017: Innovationen im öffentlichen und privatwirtschaftlichen Sektor

Das Arbeitsprogramm 2017, das im Laufe der Konferenz vorgestellt wurde, gliedert sich wie die IW 2020-Strategie in drei Abschnitte: Wien als Stadt der Chancen, innovative Stadtverwaltung und Wien als Ort der Begegnung. Einen Schwerpunkt im neuen Jahr bildet u.a. eine Start-up Initiative der Wirtschaftsagentur Wien, die auch im Bereich Shared Infrastructure neue Impulse geben wird. Ein „Co-Creation Lab“ wird auf die Förderung von Cross-Industry-Projekten in Wien abzielen.

Die Verankerung von innovationsfördernder öffentlicher Beschaffung in den verschiedenen Organisationseinheiten der Stadt Wien, die 2016 begonnen wurde, soll weiter vorangetrieben werden. Ali Mahlodji: „Wann können gute Ideen erfolgreich sein? Wenn man beginnt, sie an die üblichen Schemata anzupassen, ist es meistens schon zu spät. Gerade in großen Organisationen sollte es daher für kreative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Freiräume geben, um in einem offenen Umfeld an neuartigen Problemlösungen zu arbeiten.“

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