Heimische Touristiker beäugen Verschleierungsverbot kritisch

Arabische Länder zählen zu den wichtigsten Herkunftsmärkten - Auswirkungen seien nicht abschätzbar.

Das geplante Verschleierungs- bzw. Burkaverbot ist in der Tourismusbranche ein heikles Thema. Rund  300.000 Nächtigungen von Urlaubern aus dem arabischen Raum wurden alleine in der Region Zell am See-Kaprun verzeichnet. 67.000 Nächtigungen von Gästen aus dem arabischen Raum verbuchte die Stadt Salzburg im vergangenen Jahr. Es sei nicht auszuschließen, dass aufgrund eines Burkaverbotes Urlauber aus diesen Ländern nicht mehr nach Österreich reisen. Inwieweit das Verschleierungsverbot die Reiseentscheidung beeinflusst, “ist nicht vorhersehbar”, so der Geschäftsführer der Tourismus Salzburg GmbH.

Vertreter der Zell am See-Kaprun Tourismus GmbH wollen sich nicht zu Themen wie Religion, Politik und gesellschaftspolitischen Aspekten rund um die Herkunftsländer der Gäste im Allgemeinen sowie zu verfassungsrechtlich so hochkomplexen Fragen wie einem Verschleierungsverbot im Besonderen äußern. "Über die Auswirkungen eines Vollverschleierungsverbots lässt sich zurzeit noch keine Aussage treffen”, lautet es in einer Stellungnahme. Eine Gastronomin aus Zell am See meinte, im Hotelbereich dürften die Gäste sehr wohl eine Burka tragen, auf der Straße nicht.

Erst gelte es die Ausformulierung des Vollverschleierungsverbotes abzuwarten, lautet die Stellungnahme von Wien-Tourismus, während der Tourismusobmann der Wirtschaftskammer Wien einen Einbruch im wichtigen Herkunftsmarkt befürchtet: "Ein Burkaverbot schadet unserem Image", so Markus Grießler  zum Kurier. (jw)

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