Zehn Jahre Kulturplakatpreis

„Salzburg ist nicht nur Festspiel und Konventionalität"

„Salzburg ist nicht nur Festspiel und Konventionalität. Das zeigen die heurigen Sieger, die ironisch mit der Festspielstadt spielen, besonders deutlich. Die Szene lebt, unterhält, provoziert. Und lädt zum Nachdenken und Verarbeiten ein. Roma/Sinti und das Thema der Diskriminierung oder Salzburgs Vergangenheit bis heute.“, so der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden anlässlich des zehnten Jubiläums des Kulturplakatpreises. „Der öffentliche Raum ist die Arena des Diskurses und das ist gut so. Wir brauchen Dialog gerade heute." Der erste Preis geht an die Szene Salzburg, die gekonnt mit einem Motiv des surrealistischen Maler Rene Magritte spielt: „Ceci n’est pas une eiscreme sommerszene.“. Statt der Pfeife von Magritte kullert eine Eiskugel aus dem Stanitzel. Auf den zweiten Platz kommt der „Verein Salzburger Literaturhaus“ mit einem aufrüttelnden Sujet zum Schwerpunkt „Roma/Sinti“. Gezeigt wird schemenhaft ein Bild von Caja Stojka. „Auschwitz, 1944. Ohne Worte.“ Mehr braucht es nicht. Ein Aufruf zur Besinnung, zum Nachdenken im „Europa der Muttersprachen“. Den dritten Platz erringt das Toihaus-Theater: „Du, ein Sandkorn und ich“, zeigt ein skizziertes Puzzle mit einer Lupe über einem Sandkorn. Ein Sujet für den Schwerpunkt „Theater für die Jüngsten“ des Toihauses.

„Drei Sujets, die provokativ, intelligent, subtil und grafisch im Auftritt perfekt sind. Drei würdige Sieger zum 10 Jahres Jubiläum", freut sich Jury-Vorsitzender Siegbert Stronegger.

Die Sonderpreise

Der erste Preis für das beste Sonderformat geht an das Salzburg Museum in der neuen Residenz anlässlich der Landesausstellung „1816-2016. 200 Jahre Salzburg bei Österreich". Eine Litfaßsäule im Total-Look mit der Rüstung ohne Träger, begleitet von einer Serie von Dreieckständern, die sich rund um den Museumbereich verteilen.

Der erste Preis für die Beste Serie Corporate Design ging an das Rockhouse – mit dem „X" im Logo – das die Festspiele persiflierte: „Sterben beim Jedermann. Auferstehen im Rockhouse". Dazu wurden provokante Sprüche als serieller Gesamtauftritt gekoppelt, die alle mit den Festspielen zu tun hatten: „Schubert hatte den Blues. Wir haben die Medizin" oder „Figaro feiert Hochzeit. Wir die ganze Nacht".

„Der Kulturplakatpreis wird heute zum zehnten Mal vergeben. Er ist nicht nur eine Leistungsschau der Grafik-Design Szene sondern gibt auch einen Überblick über das abwechslungsreiche und vielfältige Kulturprogramm während eines Jahres in Stadt und Land Salzburg. Die Werbung mit Plakaten ist im öffentlichen Raum ein wichtiges Instrument der Information aber oft auch Irritation. Gute Plakate müssen den Betrachter oder die Betrachterin sofort neugierig machen. Den diesjährigen ausgezeichneten Institutionen ist dies mit Hilfe außergewöhnlicher graphischer Ideen besonders gelungen. Ich gratuliere alle Preisträgerinnen und Preisträgern ganz herzlich und danke der Jury für die sicher nicht leichte Entscheidungsfindung" freut sich  Eva Veichtlbauer, Abteilungsleiterin Kultur, Bildung und Gesellschaft des Landes Salzburg. „Es zeigt, dass Kreativität auch das konsequente Umsetzen einer Grundidee und eines Basiskonzeptes bedeutet. Es ist ein Zeichen, dass Kunst und Künstler nicht stehen bleiben, sondern sich permanent weiterentwickeln und selbst in Frage stellen", ergänzen Fred Kendlbacher und Dominik Sobota, Geschäftsleiter der Progress Werbung. (jw)

www.progress-werbung.at

 

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