Es ist ja nicht so, dass mich die Ergebnisse unserer Studie „Wollen Frauen führen?“ (eine Wiederholung unserer Studie aus 2006) überrascht haben. Aber die Zahlen sind ernüchternd. Oder hätten Sie gewettet, dass sich in zehn Jahren in punkto Frauenkarrieren so wenig ändert?
Wer ist schuld?
Dabei hat sich bei der Frauenförderung im letzten Jahrzehnt viel getan. Mittlerweile bin sogar ich nicht mehr rigoros gegen Frauenquoten. Sie schaffen wenigstens Bewusstsein. Auch die Wirtschaft hat den Wert gemischter Führungsboards längst erkannt. Und trotzdem: Sucht ein Unternehmen einen Finanzvorstand, sind unter hundert Bewerbern neunzig Männer. Warum stagniert der Frauenanteil in den österreichischen Chefetagen?
Die Frauen selbst?
Es ist ganz einfach: Die Frauen wollen nicht. Nicht im selben Ausmaß wie die Männer. Und das hat mehrere Gründe. Da ist einerseits nach wie vor die ungelöste Vereinbarkeit von Job und Familienleben. Es fehlt eine gute, flächendeckende Kinderbetreuung und somit die erforderliche zeitliche Flexibilität.
Aber würden Frauen plötzlich nach oben streben, wäre die Betreuungsfrage gelöst? Nein, sagt unsere Studie.
Es ist auch das Einstellungs- und Motivationsset, das Frauen und Männer unterscheidet: Über die Hälfte aller befragten Frauen gab an, dass sich ihre Führungsfunktion zufällig ergeben hat. Doppelt so viele Frauen als Männer in Managementpositionen sagen, sie hatten einen Mentor. Nur ein Drittel der Frauen mit Führungsfunktion ist zufrieden, während es die Hälfte der männlichen Manager ist. Und Frauen definieren sich weiterhin über „Soft Skills“. Männer und die wenigen Spitzenmanagerinnen verfügen zusätzlich über die notwendigen Hard Skills.
Wer will, der kann!
Tatsache ist, es fehlt mehr an der Bereitschaft, als an den Möglichkeiten. Jede Frau, die heute Karriere machen will, kann diese Karriere machen.
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Ich freue mich jetzt schon auf Ihre Anregungen. Wir lesen uns in meiner nächsten
Mitmach-Kolumne Anfang November.
Mit Klartext und herzlichen Grüßen
Ihre Manuela Lindlbauer
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