Nackte Frauen mit Tierschädeln in halbwilden Gärten

| 14.04.2016

Helnwein-Ausstellung „Lost Garden“ in der HO Gallery eröffnet.

Cyril Helnwein, Sohn des weltberühmten Malers Gottfried Helnwein, hat seine Ausstellung „Lost Garden“ in der HO Gallery in Wien eröffnet. Für die Schau hat Helnwein eine Sofortbildreihe fotografiert, die es in sich hat. Die ursprüngliche Idee war, die Bilder ausschließlich in einer Waldlandschaft aufzunehmen. Im Speziellen wurden hierbei der botanische Garten aus dem 19. Jahrhundert und das Arboretum zum Schauplatz, die sich auf dem irischen Anwesen der Familie Helnwein befinden. 

Allerdings kam es während Helnweins logistischer Planung dieser Aufnahmen zu einem sowohl unerwarteten als auch bewegenden Moment der Inspiration: Der Künstler las einen Artikel des National Geographic über illegalen Handel mit Rhinozeroshörnern, der ihm klarmachte, dass das afrikanische westliche Spitzmaulnashorn aufgrund vermehrter Wilderei im Jahr 2011 offiziell als ausgestorben erklärt worden war. Die schockierende Einsicht, dass zu seiner Lebenszeit gesamte Spezies verschwanden, lenkte sein Konzept in eine neue Richtung, in der sich zoologische und taxonomische Elemente widerspiegelten. 

Das Ergebnis ist die Einsicht in eine einzigartige, urzeitliche, fantastische Welt: nackte Frauen mit Tierschädeln bewohnen einen halbwilden Garten, der übersät ist von verfallenen Springbrunnen, Mammutbäumen, Bambusgebüschen, riesigen Rhabarbern, verwachsenen Steinstufen, hochstehendem Rhododendron, sowie Meeren voller Hasenglöckchen und Fingerhüten. Die fertigen Kunstwerke sind vergrößerte Drucke der originalen Sofortbildaufnahmen. Zu sehen ist die Schau noch bis zum 30. April.

www.ho-gallery.com

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