Media-Analyse 2015: Zahlen seit eineinhalb Jahren erstmals wieder vergleichbar

| 31.03.2016

Print zeigt sich moderat stabil - „Krone" mit Steigerungen, „Österreich" ortet krassen Widerspruch zu ÖAK.

Bedingt durch die "zunehmende Schwierigkeit", persönliche Interviews durchzuführen und dem daraus resultierenden Kostendruck ist die Media-Analyse vor zwei Jahren auf das "Multi Mode Verfahren" umgestiegen. Erstmals liegen nun wieder zwei ganze Jahre vor, die nach Sample-Verfahren und Erhebungsmethode vergleichbar sind. Scharfe Kritik daran übt die Mediengruppe Österreich. In krassem Widerspruch zueinander stehen für Österreich-Herausgeber Wolfgang Fellner die nahezu zeitgleich veröffentlichten Erhebungen zur Tageszeitungs-Nutzung in Österreich: Während in der "Österreichischen Auflagenkontrolle" (leadersnet.at berichtete) Heute und Österreich die großen Gewinner seien, bescheinigt die Media-Analyse den Gratis-Zeitungen Leser-Rückgänge. Der Auflagen-Steigerung um 7Prozent  österreichweit und um mehr als 10 Prozent in Wien, steht in der "Media-Analyse" ein Leser-Rückgang um mehr als 10 Prozent gegenüber. Nach Meinung von Österreich sei die deutliche Abweichung der Entwicklung der Media-Analyse-Zahlen gegenüber den ÖAK-Zahlen auf eine einseitig beschlossene Methoden-Umstellung der "Media-Analyse" im vorletzten Jahr zurückzuführen. "Wir wurden von der Umstellung der Media-Analyse von einer aufwändigen persönlichen Face-to-face-Befragung zu einer unserer Meinung nach nicht mehr repräsentativen, billigeren Internet-Umfrage erst nachträglich informiert und lehnen diese Umstellung, die angeblich aus Ersparnisgründen erfolgt ist, mit aller Vehemenz ab. Die neue Befragungsmethode führt dazu, dass wichtige Zielgruppen – vor allem jüngere, urbane und mobile Leser – offensichtlich nicht mehr ausreichend erreicht werden. Wir fordern dringend, dass die Media-Analyse wieder zu einer persönlichen Face-to-face-Befragung zurückkehrt, damit sie wieder für alle Zielgruppen relevant wird und internationalen Standards entspricht", so Fellner.

Heute weist in Wien eine Reichweite von 32,3 Prozent (Schwankung +/-1,8 Prozent) auf. Der Vertrieb in vier  Bundesländern - Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Nord-Burgenland – sorgt mit  938.000 Lesern für eine Reichweite von 12,9 Prozent (Schwankung +/- 0,5 Prozent). "Wir möchten uns bei all unseren Leserinnen und Lesern bedanken und laden unsere Werbe-Partner ein, sich unseren Erfolg zu Nutze zu machen. Die Zahlen national aber insbesondere auch für Wien sprechen eine deutliche Sprache. Aber nicht nur in Print. Wir haben in einem durchschnittlichen Monat auf unserem Dachangebot von „Heute.at“ mittlerweile 1,4 Millionen Unique User – gemeinsam mit 938.000 täglichen Lesern sind wir überzeugt, für viele Werbe-Ziele und Kommunikationsthemen genau der richtige Partner zu sein“, so Herausgeberin Eva Dichand und Geschäftsführer Wolfgang Jansky.


Die Ergebnisse im Detail

Im Jahr 2015 wurden 15.554 Interviews im Zeitraum Jänner bis Dezember durchgeführt - diese bilden die Basis des vorliegenden Jahresberichtes der ARGE Media- Analysen. Auch im vergangenen Jahr ist die Krone die leserstärkste Tageszeitung des Landes. Bereits seit 46 Jahren nimmt die Kronen Zeitung diese Spitzenstellung ein. 35,1 Prozent der Wiener lesen sonntags die Kronen Zeitung, 26,8 Prozent tun dies täglich. Das leserstärkste Bundesland ist mit 456.000 Lesern erneut Niederösterreich. "Wie kürzlich LAE und ÖAK belegt nun auch die aktuelle MA die enorme Markenpower der Kronen Zeitung. Mit der höchsten Reichweite, den meisten Lesern unter den Entscheidungsträgern, der größten Auflage und dem besten TLP ist die „Krone“ ganz klar die Nummer 1 am österreichischen Tageszeitungsmarkt und der ideale Werbepartner für effiziente Kommunikationslösungen. Dass wir in Wien der Gratiskonkurrenz mit einem signifikanten Reichweitenplus die Stirn bieten konnten, freut uns besonders", sagt Gerhard Riedler, Geschäftsführer Mediaprint. Heute  kommt auf 12,9 Prozent, die  Kleine Zeitung auf 11,5 Prozent Reichweite.

16,6 Prozent Reichweite und damit um signifikante 2,5 Prozentpunkte mehr als 2014 weist die Media-Analyse (MA) 2015 dem Kurier  in dessen leserstärkstem Bundesland Niederösterreich aus. Österreichweit positioniert sich der Kurier mit 602.000 Lesern (8,3 Prozent Reichweite)  erneut unter den Top3  der heimischen Kauf-Tageszeitungen. „Mehr als 600.000 Menschen lesen täglich den Kurier und entscheiden sich damit für Journalismus auf höchstem Niveau. Das freut uns, denn diese solide Leserentwicklung grenzt uns klar gegenüber den signifikanten Reichweitenverlusten der Gratiskonkurrenz – österreichweit und in Wien – ab. Damit zeigt sich eindrucksvoll, wie wichtig es ist, sich nicht nur auf die gedruckte Auflage zu konzentrieren, sondern den Fokus vor allem auf qualitativ anspruchsvollen Inhalt zu richten: Top-Stories, Themenvielfalt und bestes Leserservice sind in einem kompetitiven Tageszeitungsmarkt gefragter denn je. Das zeigt auch die kürzlich veröffentlichte LAE, die dem Kurier ausgezeichnete Reichweiten in der Premium-Zielgruppe der wirtschaftlichen Entscheidungsträger ausweist. Unseren Werbepartnern bieten wir damit die perfekte Kombination aus Qualität und Reichweite und eine exzellente Basis für erfolgreiche Kommunikationslösungen“, so Thomas Kralinger zu den Ergebnissen der MA 2015.

Jeden Tag greifen 295.000 Personen zur Presse, das entspricht einer Reichweite von 4,0 Prozent in Österreich. Die aktuelle MA weist auch der „Presse am Sonntag“ ein erfreuliches Ergebnis aus: Mit 325.000 Lesern erzielt sie eine Reichweite von 4,5 Prozent. Vor allem in Wien ist die Sonntagszeitung besonders beliebt, insgesamt 131.000 Menschen nehmen sich am Wochenende Zeit für die Presse am Sonntag. Laut der MA 2015 werden bei Akademikern insgesamt 10,8 Prozent erreicht, bei Personen mit einem persönlichen Nettoeinkommen von 3000 Euro oder mehr kommt die Zeitung auf eine nationale Reichweite von 12,2 Prozent.

Wochentags wird das WirtschaftsBlatt von insgesamt 82.000 Personen gelesen. Österreichweit gesehen liegt es bei 1,1 Prozent Reichweite. Die Freitags-Ausgabe erreicht 1,2 Prozent. Von den Lesern zählen 28,9 Prozent zu den Alleinentscheidern dieses Landes. Unter den Bestverdienern mit einem Nettoeinkommen von 4000 Euro oder mehr erreicht das WirtschaftsBlatt eine nationale Reichweite von 6,3 Prozent. „Die MA 2015 belegt unsere Position als verlässliche Informationsquelle zum Wirtschaftsgeschehen für Österreichs Unternehmer, Manager und Entscheidungsträger. Wir sind stolz auf das entgegengebrachte Vertrauen der heimischen Wirtschaftstreibenden“, kommentiert Rudolf Schwarz, Geschäftsführer des WirtschaftsBlatts.

Aus den Bundesländern

Die RMA freut sich über 48,7 Prozent nationale Reichweite.„Ganze 3.550.000 Leserinnen und Leser schenken unseren Medien laut aktueller MA Woche für Woche ihr Vertrauen – das ist ein äußerst erfreulicher Wert, der einmal mehr die hohe Relevanz von gut gemachtem Lokaljournalismus bestätigt”, kommentieren die RMA-Vorstände Georg Doppelhofer und Stefan Lassnig die Ergebnisse der aktuellen Media-Analyse. „Wir sind einfach näher dran und das schätzen unsere Leserinnen und Leser – immerhin liest nahezu jeder Zweite ab 14 Jahren* wöchentlich eine unserer insgesamt 129 regionalen Wochenzeitungen.”

412.000 Leser am Wochenende bringen den Oberösterreichischen Nachrichten eine nationale Reichweite von 5 %. Im „Heimmarkt“ Oberösterreich liegt die Reichweite wochentags mit 342.000 Lesern bei 28,2 Prozent, der Wochenend-Wert ist mit 382.000 Lesern oder 31,4 Prozent noch deutlich höher. Einbußen hinnehmen mussten auch die Salzburger Nachrichten, die NÖN, die Salzburger Woche sowie Weekend Magazin, Skip und das Red Bulletin Magazin.

Im Magazinbereich konnte das Wochenmagazin News der VGN seinen Abwärtstrend stoppen und hielt im Umbau-Jahr 2015 bei stabilen 5,8 Prozent Reichweite und 421.000 Lesern. Einen statistisch merkbaren Zuwachs verbucht E-Media mit 2,9 Prozent (plus 0,8).  Mit 917.000 Lesern baut Servus in Stadt & Land seine Position als größtes Monatsmagazin weiter aus - die Reichweite beträgt 12,6 Prozent. Mit 2,8 Prozent kann sich das Seitenblicke Magazin stabil behaupten. "Wir freuen uns über die Ergebnisse der Media-Analyse 2015. Besonders hervorzuheben ist die fantastische Kombi-Reichweite von 24,1 Prozent. Das spricht für die hervorragende Arbeit unseres Verlagsteams und die unique Heftqualität wie die Premium-Platzierung unserer Titel“, so Wolfgang Winter, General Manager von Red Bull Media House Publishing.

1.559.000 Zuseher informieren und unterhalten sich in Wien, Graz, Linz, Innsbruck und Klagenfurt wöchentlich mit dem Fahrgast TV-Sender Infoscreen. Das ergibt eine nationale Wochenreichweite von 21,4 Prozent – und damit einen neuen Höchststand. Gewachsen ist Infoscreen sowohl in der U-Bahn, als auch in Bus & Straßenbahn. In der U-Bahn legt das Medium gegenüber der MA 2014 um 1,5 Prozentpunkte zu und erreicht eine Wochenreichweite von 14,5 Prozent. Noch deutlicher ist der Zuwachs bei Tram/Bus: 14,7 Prozent bedeuten eine Steigerung um 2,1 Punkte.

Neu dabei

Erstmals dabei sind Terra Mater (138.000 Leser oder 1,9 Prozent nationale Reichweite) und #ich (34.000 Leser, 0,5 Prozent) aus dem Hause Red Bull Media sowie Wienlive look, Niederösterreicherin, Burgenländerin, Steirerin, Kärntner Monat, Oberösterreicherin, Look! Salzburg, Tirolerin und  Vorarlbergerin in der Kombi (4,9 Prozent nationale Reichweite). (jw)

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