Yahoo rüstet Suchmaschine nach

| 24.03.2011

"Search Direct" soll direkt zu Antworten führen.


Der Suchmaschinenbetreiber Yahoo hat zunächst in den USA mit "Search Direct" ein Feature gestartet, das verändern soll, wie User das Web erleben. "Damit stehen direkte Antworten anstelle der Link-Ergebnisliste im Mittelpunkt", so Shashi Seth, Senior VP für Yahoo Search and Marketplaces. Denn das Feature zeigt schon während der Eingabe einer Anfrage passende Informationen an - beispielsweise zu Wetter oder Kinos in der Umgebung des Nutzers.

"Das ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Die Kombination aus traditioneller Suche und konkreter Beantwortung von Suchanfragen liegt im Trend und ist die Zukunft", meint Helmut Berger, Geschäftsführer beim Suchspezialisten max.recall information systems. Dabei will sich Yahoo sichtlich von der Suchkonkurrenz, insbesondere Marktführer Google und seinem Instant Search, abheben. Das Feature soll im Jahresverlauf auch in andere Regionen kommen.

Yahoos "Search Direct" VS Googles "Instant Search"

Hinter Search Direct steht die Annahme, dass User im modernen Web im Normalfall Antworten und nicht Links suchen. Das neue Feature versucht daher schon bei der Eingabe zu erahnen, was der Nutzer wissen will. In einer eigenen Box direkt unterhalb der Eingabeleiste scheinen dann passende Informationen auf, die das System mit jedem Tastendruck geeignet aktualisiert. "Dies sind genau jene unterstützenden Mechanismen, die User benötigen, um die Informationsflut besser bewältigen zu können", meint Berger.

Yahoos Antwort auf Googles Instant Search hebt sich von letzterem in zweierlei Hinsicht ab. Search Direct erneuert während der Eingabe nur einen klar definierten Bereich des Bildschirms statt der kompletten Ergebnisliste, wirkt also kompakter. Zudem fallen die Yahoo-Antworten konkreter aus. Wer beispielsweise "weather" (Wetter) eintippt, bekommt schon nach drei Buchstaben eine aktuelle Wettervorhersage für seine Region. Instant Search dagegen liefert eine Linkliste mit weather.com an erster Stelle. Wer wirklich nur aktuelle Wetterdaten sucht, spart sich bei Yahoo also den Klick auf eine weitere Webseite.

Kampf um User

Search Direct ist ein Beispiel dafür, wie Yahoo nach der Umstellung seiner Suchinfrastruktur auf Microsofts Bing durch eine eigene Aufbereitung der Information punkten will. Der Konzern könnte einen Trumpf im Kampf um Kunden gut gebrauchen. Selbst auf dem US-Markt, in dem Yahoo noch vergleichsweise stark ist, hat die Suchmaschine merklich an Marktanteilen eingebüßt. Im Februar 2011 lag Yahoo laut comScore bei 16,1 Prozent, während StatCounter Global Stats gar nur 9,74 Prozent ausweist. Das ist ein Fünftel bis ein Viertel weniger als noch vor zwei Jahren. (pte)

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