ORF bilanziert weiter positiv und über Plan
Gewinn von 7,5 Millionen Euro im vergangenen Jahr.
Austria Center Vienna holt 5.000 Pharmazeuten im Oktober nach Wien
Kongress der Pflege für weitere 3 Jahre gesichert
Park Hyatt Vienna General Manager Monique Dekker im Interview über beruflichen Erfolg, Work-Life-Balance und ihre persönlichen Ziele.
Die Hotelmanagerin erzählt im Exklusiv-Gespräch, wieso Mitarbeiter das Wichtigste in ihrem Unternehmen sind und warum ihr Job immer noch ihr größtes Hobby ist.
leadersnet.at: Was bedeutet für Sie Erfolg?
Dekker: Erfolg zeigt sich bei mir in vielen Facetten, denn ich bediene ja als Hotelmanagerin mehrere Zielgruppen. Für mich sind wichtig: Zufriedene Gäste, zufriedene Mitarbeiter, zufriedene Eigentümer. Aber auch Teil der Community zu sein, mit unserem Hotel, mit der Gastronomie einfach zum Wiener Gesamtbild zu gehören. Wenn wir auf all diesen Ebenen erfolgreich sind, macht es Spaß, dann bin ich zufrieden.
leadersnet.at: Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens, welche sind die Stärken des Hauses?
Dekker: Wir unterscheiden zwischen Hard- und Software. Die Hardware, das Haus, ist eine wunderbare Mischung zwischen der Substanz, die schon da war und der, die dazu gebaut wurde. Die Software setzt sich aus unseren engagierten Mitarbeitern zusammen. Es handelt sich um durchwegs jüngere Menschen, die auf eine sehr moderne Art arbeiten, nicht so steif, das erwarten unsere Gäste. Wir verfügen über eine absolut perfekte Hard- und Software, was enorm wichtig ist, denn wenn es auf einer Seite nicht stimmt, könnte das Ganze nicht funktionieren.
leadersnet.at: Welchen Stellenwert hat Ihr Unternehmen am Markt?
Dekker: Das Park Hyatt Vienna befindet sich auf dem richtigen Weg, zu den besten Hotels der Stadt zu gehören. Mit unseren Angeboten, der Gastronomie, dem Wohlfühlbereich haben wir es in kurzer Zeit geschafft, bereits ein Teil der Community, ein Teil des Stadtbildes und erste Anlaufstelle für die Wienerinnen und Wiener zu sein.
leadersnet.at: Haben Sie ein berufliches Vorbild?
Dekker: Im Laufe meiner Karriere arbeitete ich unter vielen Chefs. Jeder eine interessante Persönlichkeit für sich, mit unterschiedlichem Focus. Der eine war stark im Finanzbereich, der andere wieder bei den Mitarbeitern, der nächste konzentrierte sich total auf die Gästezufriedenheit. Da obliegt es einem selbst, sich das Beste von allen zu nehmen und zu verinnerlichen. Herausheben könnte ich jedoch keinen einzelnen. Mein Vorbild ist das Unternehmen Hyatt an sich, die Mitarbeiterphilosophie, die Gästephilosophie, damit kann ich mich voll identifizieren.
leadersnet.at: Welchen Stellenwert haben die Mitarbeiter im Unternehmen?
Dekker: Sie sind das Wichtigste überhaupt. Ohne gut geschulte, engagierte, zufriedene Mitarbeiter geht gar nichts. Unser Motto lautet: Es fängt alles beim Mitarbeiter an. Deshalb bieten wir ihnen viele Benefits, wir bereiten ein schönes Umfeld, ein angenehmes Miteinander. Sie haben die Möglichkeit zu trainieren, sich weiterzuentwickeln, andere Teile der Branche anzuschauen, wenn sie wollen, können sie transferieren, sogar nach China oder Amerika. Wir leisten uns eine hochwertige Verpflegung in der Mitarbeiterkantine, veranstalten tolle Partys im Sommer und im Winter, wir machen vieles, um zufriedene, langjährige Mitarbeiter heranzubilden, die dann in unsere große Familie hineinwachsen. Unsere Mitarbeiter finden auch im Haus große Fortbildungs- und Entwicklungschancen vor, im Finanzbereich, bei Beschwerdetrainings, bei Weiterentwicklungen, Schnuppertagen im Empfang, im Marketing und in vielen anderen Bereichen. Damit geben wir den Mitarbeitern enorme Sicherheit.
leadersnet.at: Nehmen Sie persönlich Einfluss auf die Auswahl der Mitarbeiter?
Dekker: Ja, auch. Jeden Jobanwärter erwarten drei Gespräche. Einmal mit dem Abteilungsmanager wegen der Fachkompetenz, einmal mit der Personalabteilung betreffend persönliche Belange und einmal mit mir, damit ich mir ein Bild machen kann, um festzustellen ob der- oder diejenige zu uns und unserem Konzept passt. Alle drei Gespräche sind notwendig. Denn unsere Mitarbeiter müssen bereichsübergreifend arbeiten können. Ist einer nur auf einen kleinen Bereich fixiert und er verträgt sich nicht mit den anderen Abteilungskollegen, entstehen Probleme. Solche wollen wir auf jeden Fall vermeiden.
leadersnet.at: Wenn es möglich wäre, würden Sie heute etwas anders machen?
Dekker: Nein, auch wenn ich lange überlege, es fällt mir nichts ein. Es war zwar nicht immer einfach, zum Beispiel hat man es in Asien als Frau nicht leicht, aber es verlief immer so, dass ich eine Erfahrung mitnehmen konnte. Und Erfahrungen sind es, die einen prägen.
leadersnet.at: Trennen Sie Beruf und Privatleben?
Dekker: Jein, in dieser Branche arbeitet man auch an Wochenenden, Feiertagen und mitunter bis spät am Abend. Wenn zum Beispiel um Mitternacht eine VIP-Anreise oder eine Veranstaltung im Haus stattfindet, kann ich nicht einfach nach Hause gehen. Fixe Arbeitszeiten gibt es also nicht, so gesehen bestimmt der Job auch zeitweise das Privatleben. Es ist mir auch wichtig, dass Gäste und Mitarbeiter den Menschen kennen, der hinter der Person steht, die das Haus repräsentiert, die, wenn man so will, das Gesicht des Hauses ist. Deshalb nehme ich meinen Mann zu verschiedenen Veranstaltungen im Hotel mit, präsentiere ihn als meine bessere Hälfte. Berufs- und Privatleben lassen sich also nicht klar trennen, aber trotzdem, einmal muss, allein wegen der Work-Life-Balance, auch Schluss sein, dann sage ich mir: Jetzt habe ich Freizeit, jetzt geht’s um meine Familie.
leadersnet.at: Worin liegen ihre persönlichen Stärken?
Dekker: Als sehr positiver Mensch bin ich überzeugt, dass es für alles eine Lösung gibt. Alles was ich tue, muss mir Spaß machen, dann passiert es auch mit Leidenschaft. Ich bin immer locker, auch am Arbeitsplatz, alle Mitarbeiter, mich eingeschlossen, sind untereinander per du. Das ist nicht für alle einfach, dennoch ist es mir wichtig. Meiner Meinung nach hat das „Sie“ nichts mit Respekt zu tun, wie man miteinander umgeht ist wichtig. Die Mitarbeiter und alle Menschen um mich herum schätzen meine sehr ruhige Art, ich schreie nicht herum, schlage keine Türen zu. Wenn ich jedoch unzufrieden bin, merken sie es sofort.
leadersnet.at: Welche Personen sind in Ihrem Leben wichtig?
Dekker: Mein Mann. Wir sind schon so viele Jahre zusammen, haben viele gemeinsame Erfahrungen und wir ergänzen uns gut. Er gibt mir den so wichtigen Ausgleich, wenn mich etwas belastet relativiert er, holt mich einfach runter. Auch der Sport, den wir gerne gemeinsam betreiben, verbindet uns.
leadersnet.at: Welcher Versuchung können Sie nicht widerstehen?
Dekker: Käse. Ich kann keinem Käse widerstehen, egal welchen und in welcher Form.
leadersnet.at: Wobei können Sie entspannen?
Dekker: Beim Triathlon bzw. generell beim Sport. Laufen, Schwimmen und Radfahren, dabei kann ich wirklich abschalten. Ich habe keine Kinder, aber zwei Hunde, es sind Beagles aus Japan, der eine heißt Ringo (japanisch Apfel) und die andere heißt Mari Chan (kleine Mari). Mit ihnen gehe ich spazieren oder laufen. Deshalb gefällt es mir in Wien auch so gut, allein wegen der vielen Freizeitparadiese.
leadersnet.at: Was bedeutet für Sie Luxus?
Dekker: Ein Hyatt-Slogan lautet: Luxury is personal. Das heißt, jeder hat eine andere Vorstellung von Luxus. Zum Beispiel empfindet es einer als Luxus, wenn drei Kellner um ihn herumstehen, einen anderen stört es schon, wenn sich nur einer nähert. Für mich bedeutet ein Abend auf der Couch Luxus, dann spür ich, der Arbeitstag ist jetzt vorbei. Genauso gönne ich mir Schuhe von Valentino, das ist ebenfalls Luxus. Oder ein schönes Abendessen, ein gutes Glas Wein, zum Beispiel ein Grüner Veltliner von Loimer.
leadersnet.at: Welche Hobbies haben Sie?
Dekker: Mein Job ist mein Hobby, das stimmt wirklich. Es macht mir unheimlich Spaß, so ein Gespräch zu führen, wie wir es jetzt tun, oder mit Gästen ein Glas Wein zu trinken, das ist viel mehr als nur seine Arbeit zu erledigen.
leadersnet.at: Welche Ziele haben Sie?
Dekker: Gesund und fit zu bleiben.
leadersnet.at: Empfinden Sie sich als erfolgreich?
Dekker: So etwas über sich selbst zu sagen ist schwierig. Ich habe das was ich wollte, nämlich mit 35 Jahren Hoteldirektorin zu sein, erreicht. Dass ich so ein Haus leiten darf, dass ich in so einer tollen Stadt leben darf, bedeutet für mich Erfolg. Ich hoffe, dass ich etwas weitergeben kann, dass ich für unsere Mitarbeiter auch ein Mentor bin, dass sie bei mir etwas gelernt haben, dass sie sagen, wenn die Monique das kann, kann ich es auch. Oder, ich möchte so sein wie sie, es wäre schön, auch ein Vorbild zu sein. Dass ist ebenfalls Erfolg. Das Leben ist schön, niemand sollte seine Energie an etwas verlieren, an dem er keinen Spaß hat.
Name: Mag. Monique Dekker
Firma: Park Hyatt Vienna
Position: General Manager
Geburtsdatum und -ort: 8. April 1972 in Alkmaar, NL
Familienstand: verheiratet, keine Kinder
Sprachen: Niederländisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Japanisch
Ehrungen und Auszeichnungen:
Mitgliedschaften:
Name: Mag. Monique Dekker
Firma: Park Hyatt Vienna
Position: General Manager
Geburtsdatum und -ort: 8. April 1972 in Alkmaar, NL
Familienstand: verheiratet, keine Kinder
Sprachen: Niederländisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Japanisch
Ehrungen und Auszeichnungen:
Mitgliedschaften: