So sieht die Welt in 25 Jahren aus

Weltmacht China und Roboter als Haushaltshilfe?

Dass die nächsten 25 Jahre mindestens genauso aufregend sein werden wie die letzten, davon ist die Mehrheit der Österreicher überzeugt. Wie die Menschheit aber im Jahr 2040 leben wird, oder zumindest wie man sich dies heute vorstellt, hat Marketagent.com im Rahmen einer repräsentativen Studie erhoben. 1.500 Österreicher wurden zu ihren Erwartungen an unser Leben im Jahr 2040 in sämtlichen Lebensbereichen befragt. „Die größten Fortschritte erwarten sich die Österreicher im nächsten Viertel Jahrhundert im Kommunikations- und Medienbereich, im Gesundheits- und Pharmasektor sowie in der Automobilindustrie“, erklärt Thomas Schwabl, Gründer und Geschäftsführer von Marketagent.com.

Wirtschaft und Tourismus

Eine bargeldlose Gesellschaft hält die Mehrheit der Österreicher im Jahr 2040 für Utopie. Über drei Viertel der Befragten (76,6%) glauben auch in 25 Jahren noch an den Umlauf von Bargeld. Als hauptsächliche Bezahlform wird 2040 aber die Kartenzahlung vermutet (geschätzter Anteil an Bezahlvorgängen im Jahr 2040: 44,8% (Mittelwert)). An die Existenz der Währung EURO glauben in 25 Jahren nur drei von fünf Befragten (61,8%). Nach Meinung von mehr als 60 Prozent wird es die Europäische Union in ihrer heutigen Form 2040 nicht mehr geben.

Vielmehr erwartet man eine vollkommene Neuordnung der Wirtschaftskräfte. Im Jahr 2040 wird nach heutiger Einschätzung China das mächtigste Land der Welt sein (37,9%), gefolgt von den USA (33,7%) und Russland (17,3%). Pessimismus herrscht bezüglich der wirtschaftlichen Zukunft Österreichs: 45 Prozent denken, dass es in den nächsten 25 Jahren mit der österreichischen Wirtschaft bergab gehen wird und es wird angenommen, dass sich die Arbeitslosenquote mit 18 Prozent (Mittelwert) im Vergleich zu heute mehr als verdoppeln wird.

Im Jahr 2040 werden im Winter durchschnittliche Temperaturen um 8 Grad Celsius, im Sommer um 30 Grad Celsius (Median) erwartet. 70 Prozent der Österreicher glauben, dass es 2040 nicht mehr ausreichend Naturschnee in den österreichischen Skigebieten geben wird, um Wintersportarten betreiben zu können. 41 Prozent fürchten in den nächsten 25 Jahren ein gänzliches Verschwinden der Gletscher in Österreich.

Medien und Kommunikation

In der Kommunikationslandschaft malen die Österreicher weniger futuristische Zukunftsszenarien. Über drei Viertel der Befragten meinen, dass es auch im Jahr 2040 noch Kinos (79,0%) und Facebook (77,1%) geben wird. Sogar der gedruckten Tageszeitung prognostizieren die Österreicher eine rosige Zukunft, an eine Verdrängung glauben nur 36 Prozent. Ebenso im Bildungssystem sind die Einschätzungen für das Jahr 2040 eher konservativ. Die Abschaffung der Schreibschrift hierzulande in der Schule, wie in Finnland, klingt nur für 30 Prozent bis 2040 glaubwürdig.

Große Fortschritte im Mobilitäts- und Technologiebereich

Selbstfahrende Autos werden 2040 nach Meinung von 74 Prozent in Österreich Realität sein. Stark durchsetzen werden sich nach allgemeiner Einschätzung Elektroautos (geschätzter Anteil 2040: 37,6% (Mittelwert)). Diesel- (24,2%) und Benzinmotoren (23,5%) sieht man aber auch zukünftig nicht von der Bildfläche verschwinden.  In Summe wird erwartet, dass sowohl der Auto- (62,0%) als auch der Flug- (80,0%) und Zugverkehr (67,9%) in den nächsten 25 Jahren zunehmen werden. Aus jetziger Sicht stellen sich die Österreicher vor, dass das größte Flugzeug im Jahr 2040 im Mittel 500 Personen (Median) transportieren wird. Beim Zugverkehr glauben 80 Prozent an den Einsatz von unbemannten Zügen im Jahr 2040.

Unsere Haustür werden wir nach Annahme jedes Zweiten mittels Fingerprint öffnen (52,3%), rund ein Drittel vermutet Augenscreening (34,6%). Dass wir im Jahr 2040 noch Schlüssel nutzen, glaubt nur ein Viertel (24,0%). Auch der Papierausweis wird laut derzeitiger Vorstellung als Identitätsnachweis 2040 ausgedient haben. Den Einsatz von Robotern halten die Österreicher in Zukunft für alles andere als unwahrscheinlich. Am ehesten stellt man sich diese in 25 Jahren als Haushaltshilfe (ungestützt: 36,2%) oder Reinigungskraft (13,1%) vor. Klingt die Paketzustellung mittels Drohnen derzeit noch unwirklich, halten diese sechs von zehn Befragten (61,6%) im Jahr 2040 für realistisch

Gesundheit und Heilung

Die durchschnittliche Lebenserwartung in der Alpenrepublik wird nach landläufiger Meinung in den nächsten 25 Jahren um weitere 4 Jahre auf geschätzte 85 Jahre (Median) steigen, nicht zuletzt aufgrund erwarteter Fortschritte im Medizin- und Gesundheitssektor. So halten 64 Prozent der Österreicher einen implantierten Gesundheits-Chip im Jahr 2040 für wahrscheinlich. Große Heilungschancen werden insbesondere für Krebs (70,0%) und Aids (65,1%) erwartet. Eine Art „menschliches Ersatzteillager“, also das Klonen menschlicher Organe, um diese gegen kranke Körperteile auszutauschen, halten zwei Drittel (67,4%) im Jahr 2040 für realistisch. Umgekehrt glaubt aber nur etwa ein Drittel (36,0%), dass in 25 Jahren Antibiotika noch wirksam sein werden. (jw)

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