Stillschweigen über Kaufpreis. Kartellbehörde muss Übernahme noch absegnen.
Der deutsche Nahrungsmittelkonzern Dr. Oetker kauft den Tiefkühltortenbäcker Coppenrath & Wiese. Die beiden Unternehmen hätten bereits seit Juli 2014 verhandelt. Jetzt muss die Übernahme nur noch von der Kartellbehörde abgesegnet werden. Darüber, wie hoch der Kaufpreis ist, haben die beiden Firmen Stillschweigen vereinbart. Coppenrath & Wiese ist europäischer Marktführer bei tiefgekühlten Kuchen, Torten und Backwaren. Das Unternehmen ist in Osnabrück (Deutschland) beheimatet und beschäftigt insgesamt über 2.000 Mitarbeiter und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von über 400 Millionen Euro.
Die Erben des Firmengründers Aloys Coppenrath hatten sich zum Verkauf entschlossen, nachdem sie sich Medienberichten zufolge nicht auf eine gemeinsame Strategie für das Unternehmen einigen konnten. Oetker-Konzernchef Richard Oetker bezeichnete den Kauf für sein Unternehmen als historischen Meilenstein und Markteintritt in bisher nicht erschlossene Segmente.
Skeptisch reagiert man hingegen vorerst bei der Belegschaft von Coppenrath & Wiese. Der Betriebsratsvorsitzende Karl Heinz Hukriede habe „noch viele Fragen an Dr. Oetker“. So möchte er wissen, was mit den von der Firma produzierten Eigenmarken geschehen soll. Diese würden rund 40 Prozent des Geschäftes ausmachen. Es werde befürchtet, dass durch die Übernahme Überkapazitäten entstehen und damit Arbeitsplätze gefährdet seien. Nach Angaben von Dr. Oetker sollen die Jobs jedoch bis 2018 gesichert sein. (as)