Auf dem Genfer Automobilsalon soll nach 54 Jahren der Startschuss zur Wiederbelebung der Marke Borgward gegeben werden. Hinter dem Comeback steht der chinesische Nutzfahrzeug-Gigant Beiqi Foton Motor Company, der sich im März des vergangenen Jahres die Markenrechte an Borgward gesichert hat. Insgesamt fünf Modelle will Foton ab 2015 auf den Markt bringen, darunter eine Oberklasselimousine.
„Der Relaunch von Borgward ist ein Kindheitstraum von mir, der nun Realität wird“, sagt Christian Borgward, Enkel von Carl F. W. Borgward und Aufsichtsratsvorsitzender der Borgward AG, in einer Mitteilung. In den vergangenen zehn Jahren habe man daran gearbeitet, die Marke auferstehen zu lassen und Borgward in ein "modernes, profitables Automobilunternehmen von internationalem Rang zu verwandeln".
Viertgrößter deutscher Automobilhersteller
Die Borgward-Gruppe schrieb zwischen 1919 und 1961 Automobilgeschichte. Als einer der größten und erfolgreichsten deutschen Autobauer seiner Zeit - nach VW, Ford und Opel - kreierte Borgward einige der kultigsten Automobile des frühen 20. Jahrhunderts sowie eine breite Palette kommerzieller Fahrzeuge, Lastwagen, Busse, Feuerwehrautos, Boote, Elektroautos, Sportwagen und sogar Helikopter. Innovation und kühne Ideen waren das Markenzeichen des in Bremen ansässigen Unternehmens unter der Führung des Visionärs Carl F. W. Borgward. Der ausgebildete Ingenieur war federführend für das Design der meisten Modelle und ein engagierter Wegbereiter für revolutionäre technische Neuheiten, die in der Autoindustrie Maßstäbe setzten: Der Borgward Hansa 1500 von 1949 war die erste deutsche Limousine mit einem aerodynamischen Ponton-Chassis, der Vorreiter des modernen Automobildesigns.
1961 geriet die Unternehmensgruppe, größter Arbeitgeber Bremens, in finanzielle Schwierigkeiten, die nach einem bis heute umstrittenen Krisenmanagement zum Untergang des Unternehmens und der Marke Borgward führten. (jw)
www.borgward.com