Die Karriere-Community Manageers thematisierte im Impact Hub in Wien die Risiken und den Umgang mit Misserfolgen bei der Gründung von Unternehmen. Katharina Klausberger, Co-Founder der Flohmarktapp Shpock teilte mit dem Publikum ihre Erfahrungen, sowie Do's und Don'ts und was nötig war, um von einer ursprünglichen Idee eine der größten Flohmarktapps mit über vier Millionen Usern und 30 Angestellten umzusetzen. Neben dem Glauben an die Idee sei auch ein motiviertes Team und ein guter Anwalt das um und auf, so Klausberger. Ihr Tipp an zukünftige Gründer: „Lieber klein starten und dann größer werden und auch Misserfolge als Chance sehen.“
„Eitelkeit und Unpünktlichkeit sind absolute No-Goes“
Der zweite Speaker des Abends Wolfram Krendlesberger, CFO der Heliovis AG, ist bereits an fünf jungen Unternehmen beteiligt. Er erklärte die Kriterien, nach denen Investoren ein gutes oder chancenreiches Startup identifizieren: Teams haben mehr Chancen als Alleingründer, die Chemie zum Investor muss stimmen, der Förderer sollte immer gut informiert werden und man sollte zwar für eine Idee brennen, aber trotzdem vernünftig handeln. Eitelkeit und Unpünktlichkeit seien darüber hinaus absolute No-Goes, so der Investor. Als wichtigsten Faktor des Erfolges bezeichnet er das Glück: „Man muss am richtigen Ort zur richtigen Zeit und auch im richtigen Netzwerk sein.“ Kritisch sieht Krendlesberger den Mangel an jungen Talenten und die wenigen echten Erfolgsstories in Österreich.
Rudi Fußi, Geschäftsführer der Agentur mindworker, warnte vor dem verantwortungslosen Umgang mit Fremdkapital und der Gier nach Geld: „Wenn ich eines weiß als Unternehmer dann, dass man mit dem eigenen Geld verantwortlich umgehen muss.“ Der PR-Profi sprach aber auch über die Kultur des Scheiterns, die in Österreich noch nicht angekommen sei: „Schauen Sie nicht immer nur auf die High-Flyer, sondern auf die, die gescheitert sind, denn von Erfolgen lernen wir nicht.“ Den Zuhörern riet er, auf das eigene Bauchgefühl zu hören und nicht an den eigenen Schwächen zu arbeiten, sondern an den Stärken, denn nur von den Stärken kann man leben.
„Von zehn Ideen meist nur zwei erfolgreich“
Als letzter Redner kam Medienmanager Michael Grabner und Investor bei zahlreichen Startups ans Wort. Er teilte mit dem Publikum seine Erfolge aber auch Misserfolge. So seien von zehn Investitionen meist nur zwei erfolgreich. Wichtig bei der Gründung sei die Fachexpertise im jeweiligen Bereich: „Machen sie keine Sachen, von denen sie nichts verstehen und kopieren sie nur dann Ideen, wenn sie in diesem Bereich auch wirklich fit sind.“
Startups, Risks & Failure - Fotos K.Schiffl
2014-11-03
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