Washington Post und Tages-Anzeiger wollen online profitabel sein

| 25.03.2014

Paid Content: Kooperationen mit Lokalzeitungen - Deals mit Musikdiensten.

Neue Versuche, Online-Journalismus profitabel zu machen, kommen von der Washington Post und dem Schweizer Tages-Anzeiger. Die US-Hauptstadt-Zeitung testet eine Partnerschaft mit sechs US-Lokalzeitungen, wonach Abonnenten dieser Blätter auch einen Zugang für die Paywall der Washington Post bekommen. Der Tages-Anzeiger will erst einmal überhaupt einen kostenpflichtigen Zugang einführen, bei dem 20 Artikel frei sein sollen, bevor der Leser zur Kasse gebeten wird.

Deals mit Musikdiensten denkbar

Das Vorhaben der Post ist einer der neuen Schritte, welche die Zeitung geht, um ihre digitale Präsenz zu erhöhen, nachdem sie 2013 von Amazon-Chef Jeff Bezos gekauft wurde. Das Hauptstadtblatt stellt dabei seine kostenpflichtigen Online- und Mobilinhalte für Leser von anderen Blättern zur Verfügung, die dort ein Abonnement haben. Es gibt jedoch keine Vereinbarungen zwischen der Post und diesen Zeitungen, Umsätze oder Zahlungen zu teilen. Stattdessen ist das Ziel nach den Worten von Washington-Post-Präsident Stephen P. Hills, "der Post zu einer größeren Leserschaft als jemals zuvor" zu verhelfen. Das neue Programm soll im Mai starten und die folgenden Partner umfassen: Dallas Morning News, Honolulu Star-Advertiser, The Toledo Blade, Minneapolis Star Tribune, Pittsburgh Post-Gazette und Milwaukee Journal Sentinel. Aber es soll nicht unbedingt nur bei Zeitungen bleiben.

Laut einer Sprecherin könnten etwa auch Musikdienste hinzukommen, die ein Abomodell anbieten. Anfang des Monats ließ die Post zudem verlauten, dass sie ein Dutzend Webdesigner und Techniker einstellen wird, um Internetinhalte attraktiver zu gestalten. Ein Relaunch der Mobil- und Desktopversion der Seite ist geplant. Dann sollen Leser einen schnelleren und einfacheren Zugang zu Apps der Washington Post haben. Auch der Züricher Tages-Anzeiger entwickelt neue Apps zum Start der Paywall am 31. März.

Lokalzeitungen teilen neue Strategie

Bezos soll sich nach Angaben des Wall Street Journal bisher aus dem Tagesgeschäft der Washington Post größtenteils herausgehalten haben. Er soll sich demnach eher auf seine Manager verlassen, wie etwa jetzt bei der neuen Content-Strategie. Bei den Lokalzeitungen ist man jedenfalls angetan: "Es ist toll, dass einer der weltweit größten Medientitel mit lokalen Medien wie der Dallas Morning News experimentiert", findet deren Geschäftsführer Jim Moroney. (pte)

www.pressetext.com

www.washingtonpost.com

www.tagesanzeiger.ch

leadersnet.TV