"Wie viel verdienst du? Was bist du wert?"

Karriere-Experte Weissenböck über Transparenz beim Thema Gehalt.

„Wie viel verdienst du eigentlich?“ Eine Frage, die im angloamerikanischen Raum unter Kollegen normal ist. Wird diese aber in unseren Breiten gestellt, sorgt sie meist für gewisse Verstörung. Denn irgendwie kann man mit seiner Antwort nur verlieren: Verdient man mehr als der Fragesteller, hat man schnell das Gefühl, einen Neider auf den Plan gerufen zu haben. Verdient man weniger, ist es auch irgendwie peinlich. Trotz Ambitionen des Gesetzgebers (z.B. die Regelung, dass Kollektivvertrags-Gehälter in Stelleninseraten angeführt werden müssen), steht eine Änderung dieser Praxis aber nicht wirklich zur Debatte.

Warum aber ist das Thema im deutschsprachigen Raum so sensibel? Personal- und Organisationspsychologe Alfred Lackner dazu im karriere.at-Interview: „Marktgerechtigkeit und Gerechtigkeit beißen sich immer. Unternehmen kennen die Zahlen, Daten und Fakten. Sie haben die Infos und kennen auch den Marktpreis von einzelnen Positionen. Arbeitnehmer wiederum wissen dies meist nicht und tun sich daher schwer einzuschätzen: Was bin ich eigentlich wert?“ Der Tipp des Experten, wenn man mit der Gehalts-Frage konfrontiert wird, ist mit einem kurzen „Genug“ zu antworten. So lasse man gleich keine Diskussion aufkommen, wenn man dies nicht will. Generell sei jedoch mehr Transparenz bei diesem Thema wünschenswert, meint Lackner – jedoch nicht was Gehälter einzelner Mitarbeiter betrifft, sondern in Form von Gehaltsbandbreiten, die Orientierung geben.

www.karriere.at

Christoph Weissenböck

Christoph Weissenböck ist  beim österreichischen Jobportal karriere.at für Kommunikation und Redaktion zuständig. Im karriere.blog schreibt er über alles, was die Job-, Karriere- und HR-Welt zu bieten hat.

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Christoph Weissenböck ist  beim österreichischen Jobportal karriere.at für Kommunikation und Redaktion zuständig. Im karriere.blog schreibt er über alles, was die Job-, Karriere- und HR-Welt zu bieten hat.

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