Neue Mobilitäts-Trends, alte Gewohnheiten
Für das Gros der Österreicher bleibt das Auto unverzichtbar

| Tobias Seifried 
| 20.03.2025

Passend zum Frühjahr zeigt eine landesweite Mobilitätsstudie, welche Verkehrsmittel für den Arbeitsweg, Freizeitaktivitäten und Besorgungen am höchsten im Kurs stehen. Eine Erkenntnis lautet, dass Männer häufiger in Unfälle verwickelt sind als Frauen und auch die Mehrzahl der Unfälle verursachen.

Mit den ersten warmen Tagen des Jahres wächst die Vielfalt an genutzten Verkehrsmitteln. Besonders im Frühling überdenken viele Menschen ihre Mobilitätsgewohnheiten. Laut einer aktuellen Umfrage der Allianz Österreich steigen 20 Prozent der Österreicher:innen verstärkt auf das Fahrrad oder den E-Scooter um, wenn die Temperaturen wieder steigen. Dennoch bleibt das Auto das mit Abstand wichtigste Verkehrsmittel im Land: 78 Prozent der Befragten nutzen es für Freizeitausflüge, 72 Prozent für Einkäufe und Erledigungen, rund die Hälfte für den Arbeitsweg. Im Generationenvergleich verwenden insbesondere Millennials (1981 bis 1996) und die Generation X (1965 bis 1980) den eigenen Pkw als bevorzugtes Transportmittel – sowohl für den Arbeitsweg als auch Besorgungen und Freizeitaktivitäten. Schließlich gehen Österreich:innen auch gerne zu Fuß: 45 Prozent versuchen, möglichst viele Wege ohne Verkehrsmittel zurückzulegen.

"Unsere Umfrage zeigt, dass viele Menschen bewusst darüber nachdenken und sich entscheiden, welche Verkehrsmittel sie nutzen", so Daniel Matić, CEO der Allianz Österreich, und fügt hinzu: "Klar erkennbar ist auch der Wunsch, das Auto öfter stehenzulassen." Doch vor allem außerhalb der Städte sei für einen großen Teil der Befragten der Umstieg auf Alternativen nicht immer möglich – der Pkw bleibe das Transportmittel der Wahl. Dies gelte insbesondere in ländlichen Regionen: 32,5 Prozent der Befragten würden zwar auf das Auto verzichten, sehen hier aber kaum Alternativen.

Viele Wege, um in die Arbeit zu kommen

Insgesamt eine Ausnahme im Vergleich zu Freizeit und Erledigungen bildet der Weg in die Arbeit oder Ausbildungsstätte, so die Studienautor:innen. Hier greifen demnach viele auf Verkehrsmittel abseits des Autos zurück: Dieses nutzt nur rund die Hälfte der Befragten, daneben fahren 28 Prozent mit den Öffis. Weitere 13,5 Prozent nehmen Fahrrad oder E-Bike, 16 Prozent gehen zu Fuß. Bei einem Blick auf die unterschiedlichen Altersgruppen zeigt sich, dass gerade junge Menschen auf dem Weg in die Arbeit oder Ausbildungsstätten Öffis oder Fahrrad fahren (14 bis 19 Jahre 62 Prozent ÖPNV/22 Prozent Fahrrad, 20 bis 29 Jahre: 39 Prozent ÖPNV/17 Prozent Fahrrad). Sobald Führerschein und eigenes Auto verfügbar sind, erfolge aber rasch ein Umstieg auf das Auto. Interessant sei, dass die 30- bis 39-Jährigen am wenigsten zu Fuß (14 Prozent) oder mit dem Fahrrad (13 Prozent) unterwegs zur Arbeit sind.

Unfälle als allgegenwärtige Realität

Um zu wissen, dass die tägliche Mobilität auch Risiken birgt, braucht man nur den Fernseher oder das Radio einzuschalten. Fast 60 Prozent der Österreicher:innen waren bereits in einen Verkehrsunfall verwickelt. Mehr als ein Viertel (27,5 Prozent) hat laut der Umfrage selbst einen Unfall verursacht, 20 Prozent waren als Insass:in in einem Unfallfahrzeug und 29 Prozent wurden Opfer eines durch ein anderes Fahrzeug verursachten Unfalls. Männer sind mit 65,2 Prozent häufiger in Unfälle verwickelt als Frauen (52,4 Prozent) und verursachen mit 32,7 Prozent auch die Mehrzahl der Unfälle (im Vergleich zu 22,4 Prozent der Frauen).

Die meisten Verkehrsunfälle ereignen sich der Analyse zufolge im Osten Österreichs: Rund 61,5 Prozent der Befragten aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland waren bereits in einen Unfall verwickelt. Ähnlich hoch liegt der Anteil in Salzburg, der Steiermark und Oberösterreich (ca. 61 Prozent). Auffällig niedrig sei hingegen die Betroffenheit im Westen (Tirol, Vorarlberg, Kärnten) – hier berichteten nur etwa 52 Prozent der befragten Verkehrsteilnehmer:innen von Unfällen.

Sicherheit im Straßenverkehr

"Gerade im Frühling nimmt die Vielfalt an Verkehrsteilnehmer:innen zu. Das kann auch zu Überforderung führen. Aufmerksam sein, Ablenkungen wie etwa durchs Handy reduzieren und gegenseitige Rücksichtnahme – sei es als Fußgänger:in, Fahrradfahrer:in, Autofahrer:in oder auch am Bahnsteig – tragen zur Sicherheit bei", sagt Matić abschließend. Weitere Expert:innen-Tipps für mehr Sicherheit im Straßenverkehr finden Sie in der Infobox.

www.allianz.at

Sicherheitstipps & Infos zur Umfrage

Um sicher durch den Verkehr zu kommen, rät die Allianz:

  • Ablenkungen vermeiden: Handy und Musik können die Aufmerksamkeit im Straßenverkehr erheblich beeinträchtigen.
  • E-Scooter richtig nutzen: Nur auf Radwegen oder auf der Straße fahren, niemals auf Gehsteigen.
  • Sichtbarkeit erhöhen: Besonders in der Dämmerung und bei schlechtem Wetter reflektierende Kleidung tragen.
  • Sicherheitsabstände einhalten: Besonders im dichten Stadtverkehr wichtig.
  • Rücksicht im Straßenverkehr: Zwischen Autofahrer:innen, Radfahrer:innen und Fußgänger:innen ist vorausschauendes Verhalten essenziell.

Über die Umfrage

Marketagent hat im Auftrag der Allianz Österreich 1.067 Personen zwischen 14 und 75 Jahren im März 2025 befragt. Die Stichprobe ist repräsentativ für die österreichische Bevölkerung. Mehrfachnennungen waren möglich.

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Sicherheitstipps & Infos zur Umfrage

Um sicher durch den Verkehr zu kommen, rät die Allianz:

  • Ablenkungen vermeiden: Handy und Musik können die Aufmerksamkeit im Straßenverkehr erheblich beeinträchtigen.
  • E-Scooter richtig nutzen: Nur auf Radwegen oder auf der Straße fahren, niemals auf Gehsteigen.
  • Sichtbarkeit erhöhen: Besonders in der Dämmerung und bei schlechtem Wetter reflektierende Kleidung tragen.
  • Sicherheitsabstände einhalten: Besonders im dichten Stadtverkehr wichtig.
  • Rücksicht im Straßenverkehr: Zwischen Autofahrer:innen, Radfahrer:innen und Fußgänger:innen ist vorausschauendes Verhalten essenziell.

Über die Umfrage

Marketagent hat im Auftrag der Allianz Österreich 1.067 Personen zwischen 14 und 75 Jahren im März 2025 befragt. Die Stichprobe ist repräsentativ für die österreichische Bevölkerung. Mehrfachnennungen waren möglich.

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