Insolvenzantrag eingebracht
Haustechnik-Firma legt Millionenpleite hin

| Tobias Seifried 
| 05.02.2025

Laut Insolvenzantrag sollen bei dem Unternehmen diverse Gerichtsverfahren anhängig sein. Am höchsten steht man bei Banken und Lieferant:innen in der Kreide.

Wie der KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilten, hat die Klement Haustechnik GmbH am Mittwoch (5. Februar) einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beim Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz eingebracht. Das im Jahr 2016 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz und Betriebsstandort in Kalsdorf bei Graz. Weiters wird ein Büro in der steirischen Landeshauptstadt betrieben, wobei beide Standorte gemietet sind.

Die Firma ist im Bereich Heizungs-, Kälte-, Lüftungs- und Sanitärtechnik tätig, wobei den Angaben zufolge rund 95 Prozent der Umsätze im Projektgeschäft und die restlichen fünf Prozent des Umsatzes durch Service und Wartung generiert werden.

Millionenpleite

Die Verbindlichkeiten (zu Buchwerten) beziffert Klement Haustechnik mit 5,67 Millionen Euro, wovon rund 1,167 Millionen auf Bankverbindlichkeiten entfallen. Bei Lieferant:innen steht man demnach mit rund 1,9 Millionen Euro in der Kreide. Eingepreist wurden auch mögliche Schadenersatzforderungen bzw. Mängelbehebungskosten im Betrag von rund 1,475 Millionen Euro. Der Rest entfällt laut AKV auf Dienstnehmeransprüche bzw. Steuer- und Abgabenverbindlichkeiten. Die Aktiva beziffert das Unternehmen zu Liquidationswerten mit rund 1,41 Millionen Euro, wobei Wertberichtigungen von 50 bis 60 Prozent vorgenommen werden. Dies dürfte auch damit im Zusammenhang stehen, dass laut Insolvenzantrag diverse Gerichtsverfahren anhängig sein sollen, teilte der Kreditorenverband mit. 

Von der Pleite sind 26 Dienstnehmer:innen (9 Angestellte, 17 Arbeiter:innen) und 137 Gläubiger:innen betroffen.

Ursachen und Sanierungsplan

Als Insolvenzursachen werden der Verlust eines Großauftrags, Forderungsausfälle und Abrechnungsschwierigkeiten, Änderungen des Marktumfeldes, schlechte Konjunktur sowie hohe gestiegene Fixkosten angeführt.

Seitens der Klement Haustechnik GmbH ist die Fortführung des Unternehmens beabsichtigt, wobei man davon ausgeht, dass nicht näher definierte Reorganisationsmaßnahmen erforderlich sein werden. Man bietet den Gläubiger:innen eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme, an.

"Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann", so Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz beim KSV1870.

www.ksv.at

www.akv.at

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