Studie zu Biodiversität
Österreicher machen sich große Sorgen um den Zustand der Natur

| Redaktion 
| 17.10.2024

Studie zeigt, dass die Bevölkerung hierzulande bereit ist, selbst aktiv zu werden, aber sich auch klare Maßnahmen von Politik und Wirtschaft erwartet, um die Biodiversität zu schützen.

Eine aktuelle Studie zu Biodiversität des digitalen Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent in Zusammenarbeit mit respACT, Unternehmensplattform für nachhaltiges Wirtschaften, zeigt, dass sich die Österreicher:innen große Sorgen um den Zustand der Natur machen. Sie nehmen dringenden Handlungsbedarf wahr und erwarten sich klare Maßnahmen von Politik und Wirtschaft.

Große Sorge um Zustand der Natur

Fast 60 Prozent der Österreicher:innen einer aktuellen Umfrage unter 1.000 Personen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren sind besorgt über den Zustand der Natur. Dieser Anteil steigt bei Personen, die sich politisch eher im linken Spektrum einordnen, sogar auf 76 Prozent. Im Speziellen beunruhigen der Zustand der Ozeane (74 Prozent), Naturkatastrophen (72 Prozent) und Umweltverschmutzung (72 Prozent) die Bevölkerung. 67 Prozent sind besorgt über Biodiversitätsverlust, also den Rückgang der Vielfalt an Tieren und Pflanzen sowie der natürlichen Lebensräume.

Obwohl der Begriff "Biodiversität" bereits vielen bekannt ist (65 Prozent), gibt es noch erhebliche Wissenslücken. Gut über das Thema informiert fühlen sich nur 26 Prozent der Befragten. Die überwiegende Mehrheit der Österreicher:innen erkennt dennoch die Bedeutung von Biodiversitätsschutz an. Jeweils rund sieben von zehn gehen davon aus, dass der Verlust der natürlichen Vielfalt starke Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit der Erde (71 Prozent) und in weiterer Folge auch die Gesundheit der Menschen (66 Prozent) hätte.

"Die Studie unterstreicht die hohe Relevanz des Themas Biodiversität für die österreichische Bevölkerung. Es ist ermutigend zu sehen, dass das Bewusstsein für die Bedeutung der Natur und die Notwendigkeit ihres Schutzes in der Gesellschaft stetig wächst. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass noch viel Aufklärungsarbeit notwendig ist, um die komplexen Zusammenhänge rund um die Biodiversität und ihre Auswirkungen auf unser Leben besser zu verstehen", sagt Thomas Schwabl, Gründer und Geschäftsführer von Marketagent.

Erwartungen an Regierung – Top 5 Maßnahmen zum Biodiversitätsschutz © Marketagent

Bedrohung für die Wirtschaft

Die Bedrohung wird aber nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Wirtschaft wahrgenommen. 55 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass der Verlust der biologischen Vielfalt ein erhebliches Risiko für die Weltwirtschaft und natürlich auch für die heimischen Unternehmen (51 Prozent) darstellt.

Die Mitglieder der respACT-Community, die eine Unternehmenssicht zur Studie beisteuerten, sehen hier sogar noch drastischere Auswirkungen. 93 Prozent der Business-Insider:innen befürchten große Risiken für die Weltwirtschaft durch Biodiversitätsverlust. Ihr eigenes Unternehmen sieht hingegen nur ein gutes Drittel in Gefahr (35 Prozent).

Mehrheit erwartet klare Schritte von Politik und Wirtschaft

Die Studie zeigt, dass die Bevölkerung hierzulande bereit ist, selbst aktiv zu werden, aber sich auch klare Maßnahmen von Politik und Wirtschaft erwarten, um die Biodiversität zu schützen. Zwar sind 75 Prozent der Ansicht, dass jeder einzelne Mensch eine Verantwortung für den Schutz der Natur trägt, gleichzeitig sehen sie aber auch Regierungen und Unternehmen in der Pflicht.

Die Bevölkerung erwartet sich von der Politik insgesamt klare und entschlossene Maßnahmen. Dies umfasst beispielsweise den Schutz wertvoller Naturgebiete (64 Prozent), die Reduzierung und Rückgängigmachung von Bodenversiegelungen (56 Prozent) sowie den Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten (55 Prozent).

83 Prozent unterstützen beispielsweise die Idee, Unternehmen gesetzlich zu mehr Maßnahmen im Sinne des Biodiversitätserhalts zu verpflichten. Wie wichtig dieses Thema mittlerweile auch auf Unternehmensseite genommen wird, verdeutlichen erneut die Ergebnisse der respACT-Community. Auch die Business-Insider*innen würden mit großer Mehrheit gesetzliche Verpflichtungen zu mehr Umweltschutz unterstützen (88 Prozent).

"Die Studie zeigt deutlich, dass die Österreicherinnen und Österreicher den Schutz der Biodiversität als zentrale Herausforderung unserer Zeit erkannt haben", sagt Daniela Knieling, Geschäftsführerin respACT und fügt abschließend hinzu: "Es ist jetzt an der Zeit, dass Politik und Wirtschaft gemeinsam konkrete Maßnahmen setzen, um die Biodiversität zu schützen und die Zukunft unseres Planeten zu sichern."

www.marketagent.com

www.respact.at

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