Trachten-Check
In welchen Bundesländern Dirndl und Co. hoch im Kurs stehen

Eine neue Umfrage zeigt, in welchen Teilen Österreichs Trachten nach wie vor beliebt sind und wo sie nicht mehr so gerne gesehen werden.

Früher waren Dirndl und Lederhosen noch reines Arbeitsgewand, heute sind sie Ausdruck von Gemeinschaft und gelebter Tradition. In vielen Teilen Österreichs gehört die Tracht zum Alltagsleben dazu. Und damals wie heute wird sie vereinzelnd auch noch als Arbeitsbekleidung gesehen – wie in der Landwirtschaft oder in der Hotellerie und Gastronomie. 

Angelehnt an das altdeutsche Wort "Draht(a)", bezeichnete der Begriff einst nicht nur die Arbeitskleidung des Holzknechtes, sondern repräsentierte auch die Zugehörigkeit zur Oberschicht. Während die arbeitende Schicht die Funktion von Dirndl und Co. nutzen und ihr Gewand aus günstigen Stoffen fertigten, bestanden die Trachten der Oberschichten aus Seide, Baumwolle und anderen edlen Materialien. Selbst Kaiser Franz Josef I. war begeisterter Trachtenträger. Eigens für ihn wurde vom Salzburger Trachtenhersteller Jan-Markl die Farbe "Altschwarz" kreiert. Heute zählt das traditionelle Gewand zum immateriellen Weltkulturerbe. 

Doch nicht alle Österreicher:innen sind Trachtenliebhaber:innen. Das geht zumindest aus einer neuen Umfrage von willhaben hervor. Rund 2.100 User:innen der Plattform wurden gefragt, wie sie es mit dem Thema halten. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern.

Ein Drittel der Teilnehmenden besitzt keine Tracht

Die Affinität zu Trachten zeichnet sich vor allem in kleineren Ortschaften und Städten ab. Im Bundesländervergleich hat Kärnten die Nase vorn – dort geben in Summe 42,4 Prozent der Befragten an, in dieser Saison öfter (19,2 Prozent) bzw. einmal (23,2 Prozent) Dirndl oder Lederhosen tragen zu wollen. 

Darauf folgen die Tiroler:innen. Von ihnen möchten mindestens 36,9 Prozent zumindest einmal Tracht tragen. Auf Platz drei sind die Salzburger:innen, von denen exakt ein Drittel plant, sich ein oder mehrmals in Dirndl und Co. zu kleiden. Das Schlusslicht unter jenen, die die Trachten-Saison heuer zumindest einmal zelebrieren wollen, bilden indes Wien (18,9 Prozent), das Burgenland (19,7 Prozent) und Vorarlberg (25 Prozent).

Bei der Frage nach dem Besitz von Trachten zeigt sich ein ähnliches Bild. Auch hier haben Menschen aus kleineren Städten sowie aus den Bundesländern Tirol, Kärnten und Salzburg die Nase vorn. Quer durch ganz Österreich geben jene Teilnehmenden an, bei denen im Schrank Tracht zu finden ist, ein einziges Exemplar zu besitzen (26,6 Prozent) – gefolgt von zwei Kleidungsstücken (16,1 Prozent) und drei Trachten (8,3 Prozent). Dennoch zeigte sich auch: exakt ein Drittel der Befragten besitzen gar keine Dirndl oder Lederhosen.

Aus der Mode

Bei der Frage nach dem Anlass, bei dem man Trachten tragen würde, werden am häufigsten Volksfeste oder kulturelle Veranstaltungen (40,4 Prozent) sowie Hochzeiten (32,1 Prozent) genannt. Überzeugt davon, dass man Trachten immer tragen kann, sind 26,7 Prozent. 

Zudem sagen 15,7 Prozent, dass sie persönlich keine Dirndl und Lederhosen tragen, es aber schön finden. Außerdem ging aus der Umfrage hervor, dass 12,8 Prozent der User:innen Trachten nicht mehr zeitgemäß finden – eine Ansicht, die tendenziell eher unter männlichen Befragten sowie bei Personen aus dem urbanen Raum Anklang findet.  

Die Plattform willhaben bietet aktuell etwa 30.000 Dirndl, mehr als 12.000 Trachtenblusen und mehr als 8.000 Lederhosen online. Eine Tracht aus zweiter Hand ist nicht nur günstiger, sondern auch nachhaltiger. Im Schnitt bewegen sich Dirndl preislich bei rund 75 Euro, während Lederhosen etwa 110 Euro kosten. 

www.willhaben.at

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