Die Personal- und Managementberatung Kienbaum Wien hat am Mittwoch zum mittlerweile 60. Mal die Ergebnisse ihrer jährlichen Vergütungsstudie veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Gehälter in Österreich in diesem Jahr demnach zwischen 5,2 und 7,7 Prozent gestiegen. Das durchschnittliche Plus beträgt 6,8 Prozent, wobei es in den verschiedenen Branchen und Positionen natürlich mehr oder weniger große Unterschiede gibt.
Steigende Gehälter trotz wirtschaftlicher Unsicherheit
Kienbaum zufolge zeigen die Untersuchungen, dass die Gehälter in Österreich trotz einer gedämpften Wirtschaftslage weiterhin ansteigen. Führungskräfte verzeichneten im Durchschnitt eine Gehaltserhöhung in der Grundvergütung von 6,3 Prozent, während die Gehälter für Spezialisten und Fachkräfte um durchschnittlich 7,7 Prozent zugelegt haben. Die variable Vergütung habe am österreichischen Markt einen durchschnittlichen Anstieg von 6,7 Prozent verzeichnet. Dabei sei bei Führungskräften ein Anstieg von 6,2 Prozent zu beobachten und bei Spezialist:innen und Fachkräften ein Plus von 7,7 Prozent. Somit würden die realisierten Gehaltserhöhungen die Prognosen von Herbst 2023 weitgehend bestätigen. Besonders auf den unteren Führungsebenen sowie bei Fachkräften und Spezialist:innen fallen die Anpassungen höher aus als erwartet, so die Studienautor:innen.
Ferner würden die Ergebnisse zeigen, dass die Gender Pay Gap hierzulande eine Herausforderung bleibe. Mit einem Wert von 18 Prozent liege Österreich deutlich über dem EU-Durchschnitt von 13 Prozent. Diese Differenz sei hauptsächlich auf stereotype Rollenbilder, den "Maybe-Baby-Effekt" und ungleiche Verhandlungsstärken zurückzuführen. Kienbaum empfiehlt daher gezielte Maßnahmen zur Schließung dieser Lücke, um Lohngerechtigkeit zwischen Männern und Frauen zu fördern.
So viel verdient man aktuell in Österreich
Doch wie viel verdient man in Österreich nach den letzten Gehaltssteigerungen wirklich?
Bei der Grundvergütung liegt der Median (Jahresbruttogehalt) von Fachkräften bei 45.600 Euro, bei Spezialist:innen bei 67.000 Euro, bei Teamleiter:innen bei 86.800 Euro, bei Abteilungsleiter:innen bei 107.700 Euro, bei Bereichsleiter:innen bei 124.100 Euro und bei Geschäftsführer:innen bei 190.600 Euro. Wobei das obere und untere Quartil teils deutlich auseinanderklaffen (siehe Grafik).
© Kienbaum Wien
Bei der variablen Vergütung liegt der Median (Jahresbruttogehalt) bei Fachkräften bei 46.000 Euro, bei Spezialist:innen bei 69.200 Euro, bei Teamleiter:innen bei 94.400 Euro, bei Abteilungsleiter:innen bei 122.500 Euro, bei Bereichsleiter:innen bei 148.700 Euro und bei Geschäftsführer:innen bei 299.400 Euro. Auch hier klaffen das obere und untere Quartil teils deutlich auseinander.
© Kienbaum Wien
Langzeitvergleich zeigt imposantes Gehaltsplus
In diesem Jahr feiert die Personal- und Managementberatung ein Jubiläum: "60 Jahre Kienbaum Vergütungsreports". Seit nunmehr 60 Jahren erstellt sie also diesen Bericht. Ein Jubiläum, das eindrucksvoll den Wandel und das Wachstum in der Unternehmenswelt widerspiegle. Ein Vergleich der Vergütung des Senior Managements von 1964 und 2024 zeigt folgende Entwicklung: 1964 betrug das Jahresgehalt umgerechnet etwa 12.900 Euro, während es heute bei 149.000 Euro liegt. Dieser starke Anstieg würde verdeutlichen, dass das, was eine Top-Führungskraft damals im Jahr verdient hat, heutzutage diese fast in einem Monat erwirtschafte, so Kienbaum. Inflationsbereinigt sieht es freilich anders aus.
www.kienbaum.at
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