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Handy-Nutzer werden zu menschlichen Geldautomaten.
Apple hat sich die neue App "Ad-hoc cash-dispensing network" patentieren lassen, die es bei Geldnot ermöglicht, einen "menschlichen Geldautomaten" ausfindig zu machen und so rasch an Bares zu kommen, wenn keine Maschine in der Nähe ist. Die Smartphone-Besitzer können den gewünschten Betrag in die App eingeben, die in Folge den Standort dazu nutzt, Personen in der Umgebung zu finden, die sich als Geldautomaten für die App zur Verfügung stellen.
Chancen unter Vorbehalt
Beide Personen treffen sich daraufhin zur Geldübergabe, wobei der Helfer und Apple selbst eine Leihgebühr erhalten. Die App soll zusätzlich ein Rating-System beinhalten, das die menschlichen Geldspender bewertet. Eine Garantie stellt dieses Bewertungsschema jedoch nicht dar, denn ob das Geld gefälscht ist oder nicht, lässt sich in diesen Situationen nur schwer nachweisen. "Da Apple für den Dienst Geld bekommt, unterliegt das Unternehmen dem Kreditwesengesetz, muss bestimmte Auflagen erfüllen und braucht eine Banklizenz", so Wolfgang Gerke, Experte für Bankwesen am Bayerischen Finanz Zentrum. Chancen habe das Konzept allemal - vor allem, weil die Marke Apple dahinterstehe. "Apple hat sehr viel Macht. Alleine der Name erhöht die Aufmerksam auf dieses Konzept", sagt er.
Missbrauch stets denkbar
"Die App bietet neue Formen der kurzfristigen Geldanlage, hat jedoch gleichzeitig auch einige Nachteile", meint Gerke. Einerseits könne dadurch die Verführung zunehmen, das Geld auch kurzfristig wieder auszugeben oder es führt zum Missbrauch. "Dieses Konzept bietet eine andere Kontrolle als ein Bankinstitut, wo unter anderem ein Geldlimit gesetzt wird", führt er aus. Zudem spielt die Sicherheit eine bedeutende Rolle. "Wenn ich jemandem 500 Euro borge, brauche ich mehr als ein Wort zur Sicherheit, ob ich das Geld auch wieder zurückerhalte. Wichtig ist, ob Apple dafür bürgt", so der Spezialist. Zusätzlich sollte sich das Unternehmen mit dem Thema Kriminalität und Raub auseinandersetzen, um nicht nur die Kunden, sondern auch sich selbst zu schützen. "Wie auch bei existierenden Automaten besteht auch hier kriminelle Energie", schließt Gerke ab. (pte)