Die Primatech Metallverarbeitung GmbH mit Sitz in St. Marienkirchen bei Schärding ist laut dem KSV1870 in die Insolvenz gerutscht. Sie hat am Landesgericht Ried im Innkreis ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Das Verfahren wurde bereits eröffnet. 48 Mitarbeiter:innen und 185 Gläubiger:innen sind betroffen.
Das im Jahr 2006 gegründete Unternehmen hat sich laut seinem eigenen Insolvenzantrag in den letzten Jahren insbesondere mit der Produktion von Bioheizkesseln beschäftigt. Das sei anfangs gut gelaufen. So konnte im Jahr 2022 noch ein Bilanzgewinn von rund 1,42 Millionen Euro erwirtschaftet werden.
Die bisher bekannten Passiva belaufen sich auf 1,4 Millionen Euro allein an Lieferantenverbindlichkeiten. Bank- und Behördenverbindlichkeiten sind noch unklar.
Umsatzeinbruch
Durch ein plötzliches politisches Umdenken in Deutschland, wonach die Biomasse nicht mehr als CO2-neutral gewertet wird und dadurch nicht mehr förderungswürdig erscheint, sei es aber zu einem erheblichen Umsatz- und Ertragseinbruch gekommen. Namhafte Bioheizkessel-Hersteller hätten daraufhin ihre Rahmenverträge gekündigt bzw. Vorbestellungen revidiert, so das Unternehmen.
Aufgrund dieser Entwicklung habe man sich ein anderes Betätigungsfeld suchen müssen und diese im Verkleiden von Wärmepumpen für große Hersteller gefunden. Die Verluste aus dem plötzlichen Umsatzeinbruch bei der Bioheizkessel-Produktion konnten aber nicht mehr aufgefangen werden.
In Insolvenzantrag bietet man seinen Gläubiger:innen eine 20 prozentige Sanierungsplan-Quote (zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes), die durch die Unternehmensfortführung und den Verkauf einer Abkantmaschine finanziert werden soll.
"Die vom Insolvenzgericht bestimmten Verwalter werden jetzt zu prüfen haben, ob die von der Schuldnerin beabsichtigte Sanierung und Fortführung des Unternehmens ohne weitere Verluste für die Gläubiger möglich ist", so Alexander Meinschad vom KSV1870.
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