Heimische Unternehmen haben Aufholbedarf bei steuerlicher Transparenz

Laut einer PwC-Studie haben Betriebe ihre Offenlegungen zwar leicht ausgebaut, hinken aber im internationalen Vergleich bei der Steuerberichterstattung weiter hinterher.

ESG umfasst die Dimensionen Umwelt, soziale Aspekte sowie Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance). Unternehmen müssen zunehmend nachweisen, wie ihr Steuerkonzept und ihre Steuerpraxis mit diesen ESG-Zielen und der globalen Agenda für eine nachhaltige Entwicklung einhergehen.

Internationaler Vergleich

PwC Österreich hat dies zum Anlass genommen und in Zusammenarbeit mit PwC Brasilien, Deutschland, Großbritannien, Irland, Schweiz, Spanien und Südafrika die steuerliche Transparenz- und Nachhaltigkeitsberichterstattung von insgesamt 269 führenden börsennotierten Unternehmen untersucht und bietet durch die globale Perspektive einen internationalen Vergleich.

Vier zentrale Rahmenwerke wurde dafür berücksichtigt: der Standard GRI 207: Tax 2019, das Tax Strategy Criterion des S&P Global Corporate Sustainability Assessments, die OECD Guidelines for Multinational Enterprises und das Whitepaper „Measuring Stakeholder Capitalism" des World Economic Forums.

Aufholbedarf in Österreich

Die Studie zeigt, dass die ATX-Unternehmen zwar ihre Steuern in ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung einbinden oder ihre Offenlegungen ausgeweitet haben, im internationalen Vergleich gibt es für sie allerdings noch immer Aufholbedarf.
Während in Österreich die Firmen nur verpflichtende Angaben veröffentlichen, berichten Unternehmen in Ländern wie Großbritannien oder Spanien auch über zusätzliche Steuerinformationen.

"Der Grund, warum sich viele österreichische Unternehmen noch immer davor scheuen, Einblicke in ihr Steuerkonzept oder gar quantitative Daten zu gewähren, ist unter anderem auf das historisch gewachsene Prinzip des Steuergeheimnisses zurückzuführen. Bislang fehlen in Österreich öffentliche Berichtspflichten in Bezug auf Steuern. Das EU public Country-by-Country Reporting wird dies ändern. Umso wichtiger ist es, dass sich Unternehmen auf diese Berichterstattung umfänglich vorbereiten", sagt Gerald Dipplinger, Partner und Tax Technology Leader bei PwC Österreich.

Branchenspezifische Unterschiede

Neben regionalen Unterschieden zeigen die Ergebnisse zudem branchenspezifische Differenzen der steuerlichen Transparenz- und Nachhaltigkeitsberichterstattung auf. Bei Unternehmen aus dem Finanzsektor, dem Bereich Energie- und Ressourcen sowie der Technologie- und Telekommunikationsbranche sei es vergleichsweise stärker ausgeprägt. Bei Unternehmen des Gesundheitswesens, der industriellen Fertigung, der Automobilindustrie sowie der Konsumentenmärkte sei sie allerdings noch ausbaufähig.

Qualitative Berichterstattung überwiegt

Die untersuchten Unternehmen berichten tendenziell häufiger über qualitative Informationen. Betriebe innerhalb der EU, die quantitativ berichten, ziehen jedoch eine Berichterstattung eines Public Country-by-Country Reportings vor. Außerhalb der EU wird vermehrt über den umfassenderen Gesamtbeitrag (Total Tax Contribution) berichtet. Durch die Public Country-by-Country Richtlinie soll es in Zukunft, die große EU-Konzerne ab Mitte 2024 zur Veröffentlichung verpflichtet, voraussichtlich zu einem deutlichen Anstieg von quantitativer Berichterstattung kommen. Zudem ist aber auch ein Ausbau der qualitativen Ausführungen ist zu erwarten, weil hierdurch den berichteten Zahlen der entsprechend Kontext gegeben werden kann.

www.pwc.at

"Steuertransparenz- und Nachhaltigkeitsberichterstattung im Jahr 2023"

PwC Österreich, Brasilien, Deutschland, Großbritannien, Irland, Schweiz, Spanien und Südafrika untersuchten für die Studie 269 öffentlich verfügbare Informationen börsennotierter Unternehmen und berücksichtigten dabei vier unterschiedliche Rahmenwerke.

Es wurden der GRI 207: Tax 2019, die Anforderungen der OECD, das World Economic Forum (WEF) sowie das Standard&Poor's Corporate Sustainability Assesment herangezogen.

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

"Steuertransparenz- und Nachhaltigkeitsberichterstattung im Jahr 2023"

PwC Österreich, Brasilien, Deutschland, Großbritannien, Irland, Schweiz, Spanien und Südafrika untersuchten für die Studie 269 öffentlich verfügbare Informationen börsennotierter Unternehmen und berücksichtigten dabei vier unterschiedliche Rahmenwerke.

Es wurden der GRI 207: Tax 2019, die Anforderungen der OECD, das World Economic Forum (WEF) sowie das Standard&Poor's Corporate Sustainability Assesment herangezogen.

leadersnet.TV