Von Sparbuch über ETFs bis zu Kryptowährungen: Beim Thema Geldanlage gibt es ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Um Einblicke in die Einstellungen der Berufseinsteiger:innen zur Geldanlage zu erhalten, führte Marketagent im Auftrag von fip-s.at, einem Spezialisten für die Karriere und Finanzplanung für Jungakademiker:innen, bereits zum fünften Mal den Jungakademiker:innenmonitor durch (siehe Infobox). Nun wurden die Ergebnisse veröffentlicht. Und diese lassen durchaus auf Lücken beim Finanzwissen schließen.
Familie als bevorzugte Finanzberatung
Laut der Umfrage gelten für Jungakademiker:innen die eigenen Eltern und die Familie als wichtigste Informationsquelle für finanzielle Entscheidungen (55 Prozent). Damit lösen diese im Vergleich zu 2020 die professionelle Finanzberatung auf Platz 1 ab, die ziemlich deutlich an Vertrauen einbüßt (34 Prozent vs. 61 Prozent 2020). Nach Online-Finanzportalen (51 Prozent) und allgemeiner Online-Recherche, unter anderem auf Blogs und YouTube (47 Prozent) sowie der Beratung durch Freund:innen (41 Prozent) folgen erst auf Platz fünf professionelle Berater:innen (38 Prozent). Im Allgemeinen vertrauen die Jungakademiker:innen der Studie zufolge einer Vielzahl an genannten Orientierungshilfen weniger als 2020 – dazu würden auch klassische Medien und Events wie Finanzmessen gehören.
Klassische finanzielle Ziele
Österreichs Jungakademiker:innen zeigen sich hinsichtlich ihrer finanziellen Wünsche eher traditionell. Die finanzielle Absicherung im Alter (75 Prozent), der Erwerb einer Immobilie für die eigenen Wohnzwecke (65 Prozent) und die finanzielle Vorsorge für die Familienplanung (64 Prozent) rangieren auf den drei Top-Plätzen. Im Vergleich mit den Pandemiejahren zeige sich in fast allen Kategorien eine rückläufige Relevanz – dazu gehörten auch die Finanzierung der Freizeitgestaltung (60 Prozent vs. 69 Prozent 2020), von Weiterbildungen (49 Prozent vs. 55 Prozent 2020), Reisen (59 Prozent vs. 66 Prozent 2020) und eines eigenen PKWs (44 Prozent vs. 48 Prozent 2020). Die finanziellen Zielsetzungen werden den Expert:innen zufolge vor allem in wirtschaftlich turbulenten Zeiten eingeschränkt. Stärker ausgeprägt sei der Wunsch nach einem früheren Ruhestand (46 Prozent vs. 44 Prozent 2020) und neuester Elektronik (24 Prozent vs. 23 Prozent 2020).
Auch bei den Anlageformen wählen die Befragten laut dem aktuellen Jungakademiker:innenmonitor bewährte Optionen. Mit Abstand als wichtigste Anlageformen gelten demnach das Girokonto (61 Prozent) und Immobilien zur Eigennutzung (58 Prozent), gefolgt von Spar- bzw. Bausparkonto (44 Prozent) und Aktien, Anleihen bzw. Fonds (39 Prozent). Das Vertrauen in Krypto-Währungen sei im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen – von 18 Prozent auf elf Prozent. Jungakademiker:innen würden konservativen Anlageoptionen außerdem den höchsten Grad an Sicherheit zuweisen. So gelten vor allem Immobilien zur Eigennutzung (73 Prozent), Gold und Edelmetalle (67 Prozent) sowie das klassische Bankkonto (65 Prozent) als sichere Anlageformen. Immobilieninvestments (39 Prozent vs. 48 Prozent 2022), ETFs (30 Prozent vs. 37 Prozent 2022) oder Aktien (21 Prozent vs. 28 Prozent 2022) hätten in der individuellen Einschätzung ihrer Sicherheit an Vertrauen verloren.
Risikoscheu
"Österreichs Jungakademiker:innen zeigen sich bei der Finanzplanung risikoscheu und nutzen das Potenzial eines durchdachten Portfolio-Mixes zu wenig. Bei der aktuell hohen Inflation bedeutet das reale Kaufkraftverluste. Gleichzeitig verlassen sich Berufseinsteiger:innen auf Quellen wie die eigene Familie, um sich über Finanzen und Anlagen zu informieren. Diese Ergebnisse zeigen, dass eine maßgeschneiderte und professionelle Finanzberatung essenziell ist, um das eigene Gehalt optimal für Vermögensaufbau und -vorsorge zu nutzen", erklärt Florian Märzendorfer, geschäftsführender Gesellschafter bei fip-s.at.
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