Einer großen Tiroler Gemeinde droht der Konkurs

| Redaktion 
| 07.05.2023

Mit insgesamt 106 Gläubiger:innen laufen Verhandlungen, um eine Insolvenz trotz 35 Millionen Schulden zu vermeiden. Eine solche wäre einzigartig in Österreich.

Den USA droht am 1. Juni (wieder einmal) die Zahlungsunfähigkeit. Aber auch eine österreichische Gemeinde ist von diesem Problem betroffen: Große finanzielle Probleme plagen die Osttiroler Gemeinde Matrei zwar schon seit Jahren – nun ringt man aber verzweifelt um die Vermeidung einer Insolvenz. 

Einzigartig in Österreich

Der Schuldenstand der Marktgemeinde soll sich laut Wirtschaftsprüfern auf rund 35 Millionen Euro belaufen. Sollte Matrei jetzt tatsächlich in den Konkurs schlittern, wäre dies einzigartig in der Geschichte der zweiten Republik. Ausdrücklich ausgeschlossen ist ein Gemeindekonkurs in der österreichischen Rechtsordnung laut Gemeindebund jedenfalls nicht.

Nun laufen die Verhandlungen mit den 106 Gläubiger:innen. Zuletzt sei eine Ausgleichsquote von 80 Prozent angeboten, womit sich aber nicht alle einverstanden gezeigt hatten.

"Fairness"

Tirols Landeshauptmann und Finanzreferent Anton Mattle fordert Fairness für alle Gläubiger. "Unser Interesse muss sein, dass die Gläubiger 100 Prozent der Verbindlichkeiten von der Gemeinde zurückbekommen. Bei kleinen Gläubigern muss dies kurz-, bei größeren mittelfristig möglich sein", heißt es in einer Aussendung.

www.matrei-ost.tirol.gv.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV