Der Aufsichtsrat als Game-Changer

Das "Forum Aufsichtsrat" beleuchtete die zukunftsfähigen Kompetenzen von Aufsichtsrät:innen und Manager:innen.

Im Rahmen der Schwerpunktsetzung 2021 mit deutschen Gastsprechern referierten in der jüngsten Ausgabe des "Forum Aufsichtsrat" Savo A. Klingen und Beate Weber von Koslowski von "Permitto" aus Wiesbaden und plauderten aus ihrem reich an Praxis- Erfahrungen gefülltem Nähkästchen. Die renommierte Sozietät CMS Reich-Rohrwig Hainz von Johannes Reich-Rohrwig war erstmals Host des Forum Aufsichtsrats.

Kompetenzen, die über den Erfolg entscheiden

Nicht weniger als 18 Kompetenzen würden über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Sie zu kennen und zu berücksichtigen sei das Erfolgsrezept, um für die Zukunft exzellent aufgestellt zu sein, so Klingen und Weber. Neben klassischen Anforderungen sind es die sozialen sowie das Mindset prägenden. Motive, Werte, Haltungen, Überzeugungen und Einstellungen der Aufsichtsräte und des Topmanagements haben einen maßgeblichen Einfluss auf die zukunftsfähige Aufstellung von Unternehmen und damit auch auf den wirtschaftlichen Erfolg.

In Zeiten der Digitalisierung, Globalisierung, veränderter Geopolitik und Corona ist der Aufsichtsrat neu gefordert – als Sparringspartner und Einbringer der externen Sichtweide sowie als unabhängiger Ratgeber. Alles Kompetenzen, die in den letzten 150 Jahre nicht im Anforderungsprofil der Kontrolleure standen.

Der Thomas-Effekt

Die wichtigste Aufgabe des Aufsichtsrates ist die Vorstands-Auswahl und Bestellung sowie die Vorstandsabberufung, wenn es nicht passt. ÖBAG oder Swarowski sind aktuelle österreichische Beispiele, der radikale Umbau des Vorstands von Thyssen Krupp oder SAP, deutsche. Bei den DAX-Unternehmen gibt es mehr männliche Vorstandsmitglieder mit dem Vornamen Thomas als weibliche Vorstandmitglieder insgesamt.

Die häufigsten Fehler bei der Besetzung von Führungspositionen sind die bevorzugte Beförderung von Fachleuten oder auch besonders durchsetzungsstarker Personen oder einfach derer, die am längsten dabei sind. Soziale Kompetenz, Empathie oder die Fähigkeit zur Reflexion spielen dabei kaum eine Rolle.

Steuerung über klassische Kennzahlen greift zu kurz

Je größer die Unternehmen desto rigider werden vor allem Konzerne über sogenannte Key Performance Indicators (KPI) gesteuert. Oft zum Leidwesen "Zahlen-geknechteter" Mitarbeiter:innen. Andererseits kommen ohne Finanzkennzahlen auch Kleinunternehmen und Selbständige nicht aus. Die Bedeutung von Leading Social Indikatoren unterstrich Savo Klingen – es geht um Menschen.

100 internationale Top-Gäste

Erfolgsfaktoren und "Game changing" – wie das funktioniert, zeigten Savo Klingen und Beate Weber von Koslowski vor rund 100 hochrangingen und handverlesenen Gästen aus Österreich und Deutschland im Dialog mit Josef Fritz, Geschäftsführender Gesellschafter von Board Search.

Mit dabei waren unter anderem Zürich-CEO Andrea Stürmer, ÖBAG-CEO Christine Catasta, Admiral-Vorstandsvorsitzende Monika Racek, IMG-Bauer-&-Partner-Chef Johann Bauer, AIK-Oil-and-Gas-Energy-CEO Gabrielle Costigan, Reform-Werke-Bauer-CEO Reinhard Riepl, Rosenbauer-Aufsichtsrat Bernhard Matzner, Gas-Connect-Austria-CTO Erich Lugbauer, APAB-Vorstandssprecher Peter Hofbauer, GSM-Gourmet-Geschäftsführer Johann Pinterits, AIS-CEO Guntram Bock, die Dr.-Pendl-&-Dr.-Piswanger-Geschäftsführer Peter Pendl und Wolfgang Berger, DigiTrans-CEO Eva Tatschl-Unterberger sowie Strauss-Property-Management-Chefin Birgit Wagner. Wer sonst noch vor Ort war, sehen Sie in unserer Fotogalerie. (as)

www.boardsearch.at

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