Schmerzhafte Ausfälle: Bis zu elf Millionen Autos können heuer nicht gebaut werden

Trotz voller Auftragsbücher schrumpft die Produktion. Weltweit stehen Autowerke still.

Die Coronakrise und der akute Halbleitermangel haben der Automobilproduktion einen gewaltigen Dämpfer verpasst. Vor allem der Chipmangel bremst die Erholung der Fahrzeugindustrie kräftig ab. Für das kommende Jahr rechnet Boston Consulting global mit einem Minus von fünf Millionen Autos, noch vor einem Monat wurden die Ausfälle auf sieben bis acht Millionen Wagen geschätzt. "Wir gehen davon aus, dass zehn bis elf Millionen Fahrzeuge in diesem Jahr nicht gebaut werden können", so Albert Waas, Partner bei Boston Consulting, zur Welt am Sonntag.

Von dieser Entwicklung nicht betroffen sind die Renditen: Die Gewinne der Unternehmen sind im ersten Halbjahr trotz massiver Produktionsausfälle auf ein Rekordniveau gestiegen. 71,5 Milliarden Euro verdienten die 16 größten Autokonzerne der Welt, lautet es in einer Auswertung von Ernst & Young. Gebaut werden vorrangig diejenigen Modelle, die dem Unternehmen am meisten Gewinn bringen. Die deutschen Hersteller kamen dabei jüngst auf eine Marge von 11,2 Prozent, bei BMW betrug diese sogar 14,5 Prozent. 

Probleme verschärfen sich

Auch die Beratungsgesellschaft PwC prognostiziert ein ähnliches Bild. Bis zum Jahresende werden weltweit bis zu elf Millionen Autos weniger produziert und verkauft  als im Vorjahr. "Die Probleme haben sich im dritten Quartal verschärft und werden bis weit in das nächste Jahr andauern", sagte Felix Kuhnert, Leiter des Bereichs Automotive bei PwC, dem Spiegel. Zudem zeichne sich den Experten zufolge eine Verlagerungen nach Osteuropa und China ab. (jw)

www.pwc.at

www.bcg.com

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