"Die Katastrophe beginnt, wenn man aus dem Bett steigt”, lautete der erste Satz der Lesung im Schwimmenden Salon am vergangenen Freitag, die auf den Planeten Thomas Bernhard verführte. "Mit diesem Satz konnte ich mich schon einmal sehr gut identifizieren", meinte Florian Teichtmeister, der gerade im Part des Kommissars im Rollstuhl Folgen von "Die Toten von Salzburg" abgedreht hatte. "Bernhard zu lesen, ist natürlich Hochleistungssport", lachte Petra Morzé , "die Musikalität der Sprache verlangt große Konzentration."
"Ein kongeniales Duo", so Intendantin Angelika Hager, "das mit großer Spielfreude zum Vorschein brachte, wie unglaublich lustig Thomas Bernhard mit seinen misanthropischen Schimpftiraden ist."
Das Publikum, in dem sich u.a. die erste Bundeskanzlerin der Republik, Brigitte Bierlein, die halbe Familie Teichtmeister und der Psychiater Michael Musalek befanden, war so begeistert, dass die beiden "Poltermimen", wie Bernhard gerne spielbegeisterte Schauspieler bezeichnete, mehrfach auf die Bühne mussten. Das Signature-Dish der "Kabane 21" wurde kurzerhand auf Bernhard Würsteln umbenannt und bis spät in die Nacht wurde noch auf den "Dichterling", wie die damalige Wissenschaftsministerin Hertha Firnberg Bernhard einmal bei einer Preisverleihung genannt hat, angestoßen. "Langsam macht sich wieder Melancholie breit, dass das Festival schon wieder zu Ende geht," so Angelika Hager, "aber wir vibrieren schon in Vorfreude, am 20. August, quasi als furioses Finale, Senta Berger zu begrüßen." (sk)
Eindrücke zur Veranstaltung finden Sie hier.
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