Nach missglücktem Börsenstart - geht's jetzt aufwärts für den Tesla-Jäger?
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Lucid Motors Inc., ein Start-Up für Elektrofahrzeuge, plant, sein erstes Auto, eine vollelektrische Luxuslimousine namens Air, in der zweiten Hälfte dieses Jahres auf den Markt zu bringen. 2023 soll ein großer SUV-Geländewagen, der auf derselben technischen Plattform gebaut wird, folgen.
Obwohl das Unternehmen noch kein einziges Fahrzeug verkauft hat, verspricht es schnelleres Wachstum als Tesla und steckt sich ambitionierte Ziele. In drei Jahren will man profitabel sein, 2026 soll der Umsatz bei rund 23 Milliarden Dollar liegen. An Bord sind Ex-Manager von Konzernen wie Apple, aber auch ehemalige Führungskräfte des Rivalen Tesla. So war CEO Peter Rowlinson als Chefingenieur sogar maßgeblich an der Entwicklung des Tesla Model S beteiligt. Auch Peter Hochholdinger, ebenfalls ein Ex-Tesla-Mitarbeiter, der zuvor die Audi-Produktion leitete, und Eric Bach, ebenfalls ein Deutscher der auch bei Tesla und Volkswagen beschäftigt war, sind im Team. Gut eine Milliarde Dollar hat der saudische Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) 2018 in Lucid gesteckt.
Mit Tesla sehe man sich einem Bericht des Handelsblatt zufolge in einem dramatischen Technologiewettrennen. "Tesla ist dies genau bewusst und ist daher so hoch an der Börse bewertet worden. Aber Lucid hat die Technologie auch", so Lucid-CEO Rawlinson.
Die Strategie erscheint ähnlich: Man will die "Hausmarke der Luxusklasse" werden. So hat auch Tesla mit dem Roadster als erstes ein hochpreisiges Auto gebaut, bevor dann mit dem Erfolg des Model S und Model X genug in die Kassen gespültwurde, um mit dem Model 3 in den Massenmarkt einzusteigen.
SPACs sind "red hot" an der Wall Street
Mit einer hohen Bewertung von 24 Milliarden Dollar wagt das Startup den Weg an die Börse. Zeitgleich sicherte sich die Firma eine neue Finanzierung im Umfang von rund 4,4 Milliarden Dollar. Statt einer klassischen Aktienplatzierung kam für den Börsegang eine Abkürzung zur Anwendung. Nach dem Vorbild von Fisker und Lordstown Motor wurde eine Fusion mit einer speziell dafür installierten Firma, einer sogenannten SPACs, eingegangen. Hinter der "Special Purpose Acquisition Company" Churchill Capital IV steht der ehemalige Citigroup-Banker Michael Klein. Der Deal zeige Experten zufolge den außerordentlichen Hunger der Aktieninvestoren auf SPACs und alles, was mit Elektromobilität zu tun hat.
Der Aktienkurs von Churchill Capital IV ist seit den ersten Gerüchten über die Fusion mit Lucid um mehr als 300 Prozent gestiegen, sorgte nun bei Anlegern an der Wall Street aber schnell für Ernüchterung. Der Kurs des börsennotierten "Mantels" stürzte um bis zu 38 Prozent ab (24.2.2021, 10.00). Der Kurs von Churchill sei zuvor "einfach zu heiß gelaufen", kommentieren internationale Experten. Auch die Tesla-Aktie steht weiterhin unter Druck, wie LEADERSNETberichtete.
Eine andere Erklärung sei, dass das Unternehmen, das eine eigene Elektroauto-Fabrik in den USA baut, Insidern zufolge die Serienproduktion nicht jetzt, sondern erst im zweiten Halbjahr starten werde. Offiziell liege man aber "im Plan", um in Kürze mit der erwarteten Produktion und Auslieferung des Lucid Air zu starten.
Tesla-Chef fühlt sich durch Lucid-Preis provoziert
Lucid hat Ende 2020 den Preis für die Basis-Version des Air, die das Model S bei der Reichweite übertreffen soll, deutlich niedriger angesetzt als Musk, der sich dadurch provoziert fühlte. Er habe daraufhin den Preis für den Wagen gesenkt.
Tesla will make fabulous short shorts in radiant red satin with gold trim
69.420 Dollar werde das Model S in den USA kosten, kündigte Musk im Spätherbst ab an. Zum selben Preis, aber um drei Dezimal-Stellen verschoben (69,420 Dollar) bot Tesla kurzzeitig eine kurze Hose in seinem Web-Shop an, um die "Shorts" an der Börse zu verspotten. Das Zahlenspiel zieht sich noch weiter: Musk ist zudem 69 Tage nach dem 20.4. geboren, wie er zwischendurch auf Twitter bekannt gab, und für 420 Dollar pro Aktie wollte er Tesla angeblich von der Börse wegkaufen. (jw)
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