"Nobel war seine ganze Person": Wien nimmt Abschied von Arik Brauer

Am Zentralfriedhof erwiesen Familie, Freunde und honorige Persönlichkeiten wie Bundespräsident Alexander van der Bellen dem Universalkünstler im kleinen Kreis die letzte Ehre.

Am 24. Jänner verstarb mit Arik Brauer einer der größten Künstler unserer Zeit. Der 92-jährig verstorbene Universalkünstler wurde daraufhin am Dienstagnachmittag am Wiener Zentralfriedhof im Rahmen einer (aufgrund der Coronaauflagen) sehr klein, aber auch sehr würdevoll und fein gehaltenen Zeremonie unter Ausschluss der Öffentlichkeit verabschiedet. Unter den geladenen Gästen war auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der den Verstorbenen für dessen lebenslangen "Willen zu einem aufrechten Gang" würdigte.

Van der Bellen über Brauer: "Nobel war seine ganze Person"

"Eine Stimme ist verstummt. Und es war nicht irgendeine Stimme", sagte Van der Bellen. Brauer habe stets Stellung bezogen, aber ohne, dass seine Stimme laut oder aggressiv gewesen wäre. "Sie war gut vernehmbar, aber sie war leise - früher hätte man gesagt: nobel. Und nobel war seine ganze Person", so der Bundespräsident. Er erinnerte an Brauers Kindheit, die von Verfolgung durch die Nationalsozialisten geprägt gewesen sei. "Eine solche Kindheit kann niemand vergessen und soll auch niemand vergessen." In Brauers Fall sei sie "der Ausgangspunkt für eine Lebenshaltung, die von einem unerschütterlichen Humanismus geprägt war", gewesen.

Trauerfeier im kleinen Kreis

Bei der etwa halbstündigen Trauerfeier, die wegen der coronabedingten Personenhöchstzahl von 50 unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, waren vorrangig Familienmitglieder anwesend, aber eben auch Bundespräsident Alexander van der Bellen oder Danielle Spera, Top-Journalistin und Direktorin des Jüdischen Museum Wien, ließen es sich nicht nehmen, dem großen Künstler die letzte Ehre zu erweisen. Brauers Töchter Timna, Talia und Ruth lasen während der Zeremonie "Die Freiheit", ein Gedicht ihres Vaters, der auch Musiker, Maler, Grafiker und Bühnenbildner war.   

Fotografische Eindrücke vom Abschied von Arik Brauer finden Sie in unserer Fotogalerie. (red)

www.arikbrauer.at


 

ERRATUM: Liebe Leserinnen und Leser, leider ist uns im ursprünglichen Artikel ein Fehler bei der Bebilderung unterlaufen. Auf dem Foto war nicht, wie fälschlicherweise angegeben, Arik Brauer, sondern Samy Molcho zu sehen. Wir möchten uns bei allen Beteiligten für diesen peinlichen Fauxpas und die dadurch möglicherweise entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen. Vielen Dank für die zahlreichen Zuschriften, die uns auf den Fehler hingewiesen haben. Die Redaktion.

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