Die "Customization", sprich der personalisierte Maßzuschnitt unterschiedlicher (Dienst-)Leistungen ist in vielen Bereichen der Wirtschaft ein Erfolgsmodell. Künstliche Intelligenzen erlauben es, Muster aus unserem Verhalten herauszufiltern, die es erlauben, Rückschlüsse auf unsere Vorlieben zu ziehen und uns von Kleidung über Bücher bis zu Musik Vorschläge zu machen, die immer treffsicherer zu unserem Geschmack passen obwohl wir sie noch gar nicht kennen.
Stimme und Umgebungsgeräusche als Indikatoren
Der Musikstreamingdienst Spotify will hier nun einen Schritt weiter gehen und ist laut jüngsten Berichten im Prozess, eine Technologie patentieren zu lassen, die Lieder basierend auf der "emotionalen Stimmung, dem Geschlecht, Alter oder Akzent" der Hörerin oder des Hörers selektieren soll und sogar erkennen soll, ob betreffende Person sich gerade in Gesellschaft befindet, wie Music Business Worldwide berichtet.
Die neue Spracherkennungstechnologie soll die Umgebung des Nutzers analysieren können und basierend auf akustischen Beobachtungen Stimmungen oder die Umgebung erkennen können – beispielsweise ob man sich gerade zuhause, auf einer Party oder in der U-Bahn befindet. Die Daten hierfür soll der schwedische Musik-Streamingdienst anhand der Stimme des Nutzers und Geräusche der Umgebung erheben können.
Weitere Verbesserung bei Song-Vorschlägen
Im Patent erläutert Spotify, dass es für Streamingdienste üblich sei, persönliche Daten, wie Alter, Geschlecht und Nutzungsverhalten heranzuziehen, um personalisierte Vorschläge anbieten zu können. Der marktführende Musik-Streamingdienstleister bemängelt diese Vorgehensweise jedoch, da Nutzer Angaben, wie Lieblingsbands und Genres, meist händisch tätigen müssen.
Die neue Spracherkennungstechnologie, für die das Patent im Jahr 2018 eingereicht und nun am 12. Jänner 2021 gewährt wurde, soll diese persönlichen Daten sammeln und mit akustischen Hinweisen wie Intonation, Stress und Rhythmus in Verbindung bringen. Dadurch kann die neue Spotify-KI analysieren, in welcher Stimmung sich die Nutzerin oder der Nutzer befindet und ähnlich wie ein virtueller "Stimmungsring" Emotionen wie "glücklich, wütend, traurig oder neutral" erkennen können. Zusammen mit dem Streaming-Verlauf der Nutzer und dem Musikgeschmack registrierter Freunde sollen Song-Vorschläge dank der neuen Technologie noch weiter verbessert werden. (red)
www.spotify.com
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