23,5 Millionen Euro für den Tiergarten Schönbrunn

Ausbau und Erweiterung, plus 40.000 Quadratmeter und ein größeres Gehege für die Elefanten.

Die "lebenswerteste Stadt der Welt" investiert in den "besten Zoo der Welt": Der zum UNESCO-Kulturerbe gehörende Tiergarten Schönbrunn wird ausgebaut. Insgesamt 23,5 Millionen Euro an Budget wurden für das Projekt um die Erweiterung des Tiergartens in Wien Hietzing freigegeben, die dazu benötigten Flächen kommen vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW). Konkret soll der Wald südlich vom Tirolerhof zum Tiergarten dazukommen. Der nach eigenen Angaben älteste Zoo der Welt wird damit zum ersten Mal seit elf Jahren flächenmäßig erweitert – damals wurde ein neues Affengehege eröffnet. Wann die Umsetzung erfolgt, ist noch offen.

Mehr Platz für die Elefanten

Wie unsere Kollegen von orf.at und eine aktuelle Aussendung zum Thema berichten, meinten Finanzminister Gernot Blümel und die zuständige Landwirtschafts- und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger dass das Budget "fix" sei: "Das heurige Coronavirus-Jahr war auch für Schönbrunn nicht einfach, und daher freut es mich umso mehr, dass wir jetzt diesen Ausbau im kommenden Budget fixiert haben", wird Blümel zitiert. Die Eigentumsvertreterin, Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, ergänzte:  "Für die Errichtung einer neuen Elefantenanlage, um die modernste Elefantenhaltung als zukünftigen Weltstandard zu ermöglichen, braucht der Tiergarten Schönbrunn dringend zusätzliche Mittel." Nach jahrelangen Verhandlungen sei das nun auch gelungen.

Der Tiergarten war immer eine der Attraktionen Wiens. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte er aber schwindende Besucherzahlen. 1992 wurde der Zoo privatisiert und erlebte dann unter dem damals bestellten Direktor Helmut Pechlaner seinen großen Aufschwung. Wesentlich dazu beigetragen hatten neue Attraktionen und Gehege für eine artgerechtere Haltung der Tiere. „Die Tiere sollen keine Gefangenen, sondern Grundbesitzer sein", hatte Pechlaner bei seiner Installierung erklärt. Dieser Philosophie folgt der Zoo bis heute.

Der Tiergarten Schönbrunn musste, so wie viele Freizeiteinrichtungen, während des im Zuge der Coronavirus-Pandemie angeordneten Lockdown im Frühling für zwei Monate geschlossen halten. Am 15. Mai öffnete er unter Sicherheitsmaßnahmen wieder seine Pforten.

Bundesforschungszentrum Wald zieht in ehemaliges Kloster

Das durch die Erweiterung "obdachlos" werdende Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums Wald wird unterdessen von seinem Gelände beim Tiergarten in das ehemalige Kloster Mariabrunn in Penzing verlegt. Die Umsiedlung soll bis 2024 abgeschlossen sein. Das Kloster Mariabrunn wird zu diesem Zweck umgebaut und adaptiert. "Dort entsteht in den nächsten Jahren damit ein zeitgemäßer und modern ausgestatteter Standort für die rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BFW in Wien", so die Aussendung.

Das BFW ist seit den 1950er Jahren in Schönbrunn angesiedelt und ist Ansprechpartner für alle Fragen zu Wald und Naturgefahren  und ist speziell vor den Herausforderungen des globalen Wandels eine wichtige Anlaufstelle. Mit seinen Aktivitäten in Forschung, Monitoring und Wissensvermittlung arbeitet das BFW laut Aussendung "an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis". (red)

www.zoovienna.at

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