Deutsche Bank begräbt "Todeswette"

| 23.02.2012

Ende des makabren Investmentfonds.

Mit dem Tod von Menschen können Kunden der Deutschen Bank Geld verdienen. Der Fonds "db Kompass Life 3" ist eine Wette auf die Restlebensdauer einer ausgewählten Gruppe von 500 sogenannten Referenzpersonen. Je früher diese Menschen sterben, desto besser ist das für die Investoren. Die Kritik an ihrer Todeswette ist der Deutschen Bank nun zu viel geworden, Anleger können aus dem ethisch zweifelhaften Produkt ohne Verlust aussteigen. "Die Anleger werden in Kürze ein schriftliches Rückkaufangebot erhalten. Damit können sie ihr investiertes Kapital unter Abzug zwischenzeitlich erhaltener Zahlungen zurück erhalten", teilte die Deutsche Bank in einer Aussendung mit.

Freiwillige Referenzgruppe

Der Fonds wurde nach Angaben der Bank 2007 ins Leben gerufen. Etwa 10.000 Anleger, hauptsächlich aus Deutschland, investierten rund 200 Mio. Euro. Die Referenzgruppe bestehe aus US-Bürgern, die sich freiwillig gemeldet und dafür eine Entschädigung erhalten hätten. 500 US-Bürger im Alter zwischen 72 und 85 Jahren gewährten lediglich regelmäßig Einblick in ihre Gesundheitsakten. Daraus errechnete sich die verbleibende Lebenserwartung und letztlich der Wert des Fonds. Anleger beklagten unter anderem, dass der Fonds nicht die erhofften Gewinne abgeworfen habe - viele Versicherte lebten schlichtweg länger als gedacht. (red)

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