Corona kostete Österreichs Wirtschaft bislang 11 Milliarden Euro

Analyse der Oesterreichische Nationalbank ergibt, dass die Branche "Beherbergung und Gastronomie" am stärksten betroffen ist.

Die Coronakrise hat die heimische Wirtschaftsleistung bisher um elf Milliarden Euro schrumpfen lassen. Das hat eine Berechnung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) ermittelt.

Während der fünf Wochen, in denen die Maßnahmen der Bundesregierung zu ihrer Eindämmung voll in Kraft sind, ist die Wertschöpfung aufgrund der Maßnahmen sowie des Einbruchs von Exporten und Investitionen um 29 Prozent gesunken, was 2,8 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts bzw. elf Milliarden Euro ausmacht.

64 Branchen unter der Lupe

Die Analyse der Betroffenheit für insgesamt 64 Branchen der österreichischen Wirtschaft basiert auf einem Datenset mit elf Indikatoren aus den vier Bereichen "Nachfrage", "Angebot", "Arbeitsmarkt" und "Finanzierung". Am stärksten betroffen ist die Branche "Beherbergung und Gastronomie" mit einem Nachfragerückgang von 80 Prozent. Durch die geringe Eigenkapitalquote und eine niedrige Liquidität habe diese Branche wenig Möglichkeiten, die Ausfälle abzufedern. Zudem können die erlittenen Umsatzverluste – anders als in der Industrie – nicht zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.

"Reisebüros und Reiseveranstalter" leiden unter einem fast vollständigen Umsatzausfall (minus 88 Prozent) und sind darüber hinaus durch die Grenzschließungen von angebotslimitierenden Faktoren betroffen. Die Krise trifft die Branchen "Dienstleistungen Sport/Unterhaltung" sowie die "Sonstigen überwiegend persönlichen Dienstleistungen" ebenfalls massiv.

Schließungen im Einzelhandel mit Folgen

Im Verkehrssektor ist die "Luftfahrt" am stärksten betroffen. In der Sachgütererzeugung sind vor allem die "Hersteller von Möbeln und sonstigen Waren" und die "Hersteller von Textilwaren und Schuhen" von dem Rückgang der Konsumnachfrage aufgrund der Schließungen im Einzelhandel betroffen.

Die "Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen" und die "Hersteller von Druckerzeugnissen" leiden vor allem durch ihre Zulieferfunktion bzw. die Integration in internationale Wertschöpfungsketten. Im Vergleich zu den tourismusbezogenen Dienstleistungen hätten die betroffenen Unternehmen der Sachgütererzeugung jedoch durchwegs eine bessere Solvenz- und Liquiditätsposition. (red)

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