Das myCoffeeCup System bietet ein innovatives, flächendeckendes und einfaches Mehrweg-Bechersystem für Coffee to go in Wien. Ziel ist es, den hohen Verbrauch an Einwegbechern und die damit einhergehende Verschmutzung der Umwelt und des Wiener Straßenbilds einzudämmen und so zu einer besseren CO2-Emmission beizutragen. LEADERSNET hat Marco Wimmer, Projektleiter von myCoffeeCup, zum Interview gebeten.
LEADERSNET: Welche Ergebnisse brachte das MyCoffeeCup-Projekt mit der Stadt Wien? Wie kam es überhaupt zur Idee?
Wimmer: Wir haben mit Mai 2019 das System gelauncht – und haben viele learnings daraus gezogen, sei es die verschiedenen Prozesse der Rücknahmeautomaten oder das Kosumenten- sowie Partnerverhalten. 2020 wird es definitiv mit voller Kraft weitergehen und schon bald werden weitere Neuerungen präsentiert. Die Idee hatte der Initiator Christian Chytil Geschäftsführer und Inhaber von CUP SOLUTIONS, ihm ist es ein Anliegen, gemeinsam mit der Stadt Wien gegen die Müllproblematik vorzugehen.
LEADERSNET: Wie wird Wiens erstes Mehrwegsystem für Coffee to go-Becher angenommen?
Wimmer: myCoffeeCup wird sehr gut angenommen, speziell der Konsument von heute verlangt nach einer nachhaltigen Alternative zum herkömmlichen Wegwerfbecher. Dies spiegelt sich auch in den Zahlen der ausgegebenen Becher wieder. Waren es im Oktober noch 100.000 myCoffeeCups, welche das Lager verlassen haben, hatten wir mit Ende 2019 bereits eine Viertelmillion ausgegebener Becher. Es konnten somit fünf Tonnen Müll schon eingespart werden.
LEADERSNET: Wer ist die Zielgruppe?
Wimmer: Grundsätzlich sprechen wir jeden an, der Kaffee unterwegs nutzt und seinen Beitrag in der Müllvermeidung leisten möchte. Lt. Online Auswertungen und Umfragen ist es vorwiegend das weibliche Geschlecht, das zum myCoffeeCup greift. Wir freuen uns aber über jeden neuen User, der sein Beitrag leisten möchte, egal ob weiblich oder männlich.
LEADERSNET: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit diversen Partnerunternehmen? Wieviele Betriebe setzen bereits auf das innovative Mehrwegsystem?
Wimmer: Angefangen von der Akquise, welche zum Großteil "kalt" geschieht, arbeiten wir im laufenden Prozess sehr eng mit unseren Partnerunternehmen zusammen. Uns ist ein regelmäßiger Austausch wichtig, um voneinander zu lernen und uns ständig weiterzuentwickeln sowie zu verbessern. Da wir eine Dienstleistung anbieten, ist eine intensive Betreuung essentiell. Mittlerweile sind wir im dreistelligen Bereich angelangt, was uns sehr freut.
LEADERSNET: Wodurch wurde eigentlich das Interesse der Bäckereikette der Mann geweckt?
Wimmer: Dem Unternehmen "der Mann" sind Nachhaltigkeit und Innovation wichtig. Um Michael Mann zu zitieren: "Der nächsten Generation möchte ich einen besseren Planeten hinterlassen. Für mich war daher klar, dass ich das Projekt als einer der Ersten unterstütze." Ich denke dieses Zitat beantwortet die Frage sehr gut!
LEADERSNET: Wie findet der umweltbewusste Konsument zu den Becherstationen?
Wimmer: Unser Ziel ist, ein flächendeckendes Netzwerk an Ausgabestellen anzubieten, um es den Konsumenten so einfach wie möglich zu machen. Zum einen sind die Partnerbetriebe mit Türstickern ausgestatte,t um darauf hinzuweisen, dass sie Teil vom System sind. Zum anderen, ist jeder Partner in der gleichnamigen App myCoffeeCup für den Konsumenten sichtbar. Am besten selbst ein Bild machen – die App downloaden und herausfinden, wo welcher Partner zu finden ist.
LEADERSNET: Wieviele Becher sind bereits im Umlauf?
Wimmer: Wir haben bereits über eine Viertelmillion Becher im Einsatz – und somit fünf Tonnen Müll nur bei Coffee to go eingespart.
LEADERSNET: Welche Bedeutung hat der Aspekt der Nachhaltigkeit im ganzen Unternehmen?
Wimmer: Dieser spielt eine überaus große Rolle – mit einer großen Photovoltaikanlage produzieren wir den Strom selbst, den wir zum Arbeiten benötigen. Betreiben Wärmerückgewinnung aus den Maschinen und die Logistik soweit wie möglich wird mittels Lastenrädern erledigt. Einsparung von Müll sowie eine penibelste Mülltrennung sind für uns selbstverständlich.
www.mycoffeecup.at