Österreichs Top 100-Unternehmen wachsen wieder. Das geht aus der aktuellen Top 100-Studie von Accenture hervor. Die Umsätze der Top-Konzerne verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr um 6,9 Prozent. Treiber war vor allem die IKT-Branche mit 13,3 Prozent, gefolgt von der Baubranche (neun Prozent) und der Industrie (8,2 Prozent).
Hoher Druck auf Unternehmen
"Das Wachstum der österreichischen Leitbetriebe ist sehr erfreulich. Die Top 100 sind wieder die Zugpferde der heimischen Wirtschaft. Dennoch lastet aufgrund der trüben Konjunkturaussichten und der rasch voranschreitenden Digitalisierung ein hoher Druck auf den Unternehmen", kommentiert Michael Zettel, Country Managing Director Accenture Österreich, die Ergebnisse der Top 100-Studie.
Österreichs Top 100-Unternehmen leben zum großen Teil noch von den Geschäftsmodellen der Vergangenheit – im Gegensatz zu vielen digitalen Unternehmen aus den USA oder China, die aufgrund erfolgreicher digitaler Plattformen schnell expandieren. "Hier besteht in Österreich noch starker Aufholbedarf", betont Zettel. "Die Unternehmen stecken derzeit alle mitten in der digitalen Transformation oder haben die erste Phase bereits abgeschlossen", erläutert der Accenture Österreich-Chef. Für Österreichs Top 100 gehe es nun darum, die wichtigsten neuen Technologien mit den richtigen Geschäftsmodellen zu verknüpfen.
Wirtschaftswachstum dank Künstlicher Intelligenz
„Ein wichtiger Hebel für den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg ist die Künstliche Intelligenz. Mit ihr können die Top100 proaktiv die Märkte radikal verändern", ist Zettel überzeugt. Accenture hat ein Szenario errechnet, dass Österreich im Jahr 2035 das Wirtschaftswachstum auf drei Prozent steigern kann, wenn KI richtig eingesetzt wird. „Österreich ist ein Industrieland. Mit KI haben wir enormes Potenzial in der Produktivitätssteigerung", erläutert Zettel.
Bliebe es hingegen beim bisherigen technologischen Niveau, dann wird das BIP nur um 1,4 Prozent pro Jahr wachsen. Die zusätzliche Bruttowertschöpfung daraus beläuft sich auf 122 Milliarden Euro im Jahr 2035. "Wir haben eine starke Industrie, auf die wir setzen können. Unsere Ingenieure sind Weltspitze. In den nächsten Jahren wird mit Internet of Things die nächste Welle die Industrie erreichen. Hier können wir mit unserem Know-how und unserer Erfahrung ganz vorn mitspielen und die globale Aufholjagd starten", unterstreicht Zettel.
Digitalisierung als Eintrittskarte ins Business
"Wir stehen an einer Zeitenwende. Die Digitalisierung wird bald kein Unterscheidungsmerkmal oder Wettbewerbsvorteil sein, sondern die Eintrittskarte ins Business. Wir betreten damit die post-digitale Ära", betont Zettel. Rund 56 Prozent der österreichischen Unternehmen haben im Rahmen einer Accenture-Umfrage erklärt, dass sogenannte SMAC-Technologien (Social, Mobile, Analytics und Cloud) bereits zu ihren Kerntechnologien gehören.
Damit liegt Österreich allerdings deutlich unter dem globalen Vergleichswert von 79 Prozent. "Die Top 100 müssen sich dringend mit dem Übergang vom Zeitalter der digitalen Transformation in die Ära der post-digitalen Welt auseinandersetzen. Mehr als die Hälfte ihrer Konkurrenten und Partner aus Österreich ticken bereits digital, und auch der Großteil der Unternehmen aus dem Ausland hat die Transformation bereits abgeschlossen", ist man bei Accenture überzeugt. (red)
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