Zalando ist laut aktuellem "Digital Visibility Report" des Handelsverbands hierzulande auf Platz 1 bei den Online-Retailern in der Sparte "Fashion und Accessoires. Der Online-Shop für Mode ist beliebt, und befindet sich allem Anschein nach auch weiterhin im Wachstum. Das könnte für die Gründer und Chefs von Zalando sich nun doppelt erfreulich auswirken: wie bekannt wurde, bekommt das Triumvirat an der Spitze des Online-Händlers nur vergleichsweise magere Grundgehälter - mit bedingten Boni könnten sie in den kommenden Jahren 170 Millionen Euro einstreichen: die Bedingung: starkes Wachstum.
Rubin Ritter, Robert Genz und David Schneider winken so satte Einnahmen in Höhe von 170 Millionen Euro, wenn der Umsatz in den kommenden Jahren um 15 Prozent steigt. In dem Falle bekämen sie den Bonus in Form von Aktienoptionen ausgezahlt. Bei weniger als 10 Prozent gibt es keinen Bonus. Das Grundgehalt der Vorstände liegt nur bei 65.000 Euro pro Jahr.
"Ethische und moralische Diskussion nicht zumutbar"
"Gute Arbeit soll auch gut bezahlt werden", sagte Michael Kunert, der Vertreter der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger, auf der Hauptversammlung. "Aber nach ein paar Jahren hunderte Millionen auszahlen - diese ethische und moralische Diskussion möchte ich Zalando nicht zumuten."
Auch Nicolas Huber vom Vermögensverwalter DWS forderte Korrekturen. Die Aktienoptionen sollte nicht nur von Umsatzzielen abhängen, sondern etwa auch davon, wie profitabel und nachhaltig das Unternehmen wirtschafte. Er verwies darauf, dass der CO2-Fußabdruck des Onlinehändlers sehr kritisch gesehen werde.
Aufsichtsratschef Lothar Lanz verteidigte die Vergütungsregel. Sie passe zu einem Unternehmen, das Wert auf Wachstum und unternehmerische Verantwortung lege. Anders als Vorstände etwa von Dax-Konzernen hätten die Zalando-Chefs ihr Unternehmen gegründet und sich nicht erst in ein "gemachtes Nest gesetzt". (red)
www.zalando.at