Reality-TV: 15 Minuten Ruhm bringen Millionen

| 20.10.2011

B-Promis als gefragte Werbegesichter. 

Die Teilnehmer von Reality-TV-Shows wie "Big Brother" oder "Popstars" haben nicht nur die Möglichkeit, innerhalb kürzester Zeit zum gefeierten Star zu werden. Wer es schafft, sich in derartigen Sendungen zu profilieren, dem steht eine ganze Reihe lukrativer Geldeinnahmequellen offen. Die gewinnversprechendsten Aussichten bietet dabei vor allem der Werbe- und Marketingsektor. Wie Zahlen aus den USA zeigen, geben Unternehmen nicht selten sechsstellige Beträge für Werbetestimonials aus Reality-TV-Produktionen aus. Oft reichen den Betroffenen sogar schon die berühmten 15 Minuten Ruhm, um finanziell ausgesorgt zu haben.

"Aus Marketingsicht macht es durchaus Sinn, die Bekanntheit eines Reality-TV-Darstellers zu nutzen", erklärt Marketingexperte Thomas Angerer. Um die bestmögliche Werbewirkung zu erzielen, sollte aber nicht allzu viel Zeit zwischen der Ausstrahlung der jeweiligen Show und dem Start der entsprechenden Werbemaßnahme vergehen. "Mit solchen Testimonials können Unternehmen eine starke Aktualität signalisieren. Wenn man sich für diese Variante entscheidet, sollten die Marketingaktivitäten möglichst schon gleichlaufend mit der Sendung oder zumindest unmittelbar starten. Die Berühmtheit dieser Personen kann schnell verpuffen", rät Angerer.

65 Mio. Dollar pro Jahr

Um aufzuzeigen, wie viel die Darsteller von Reality-TV-Sendungen tatsächlich aus ihren Verträgen lukrieren können, hat die Los Angeles Times eine eigene Liste der Top-Verdiener zusammengestellt. An erster Stelle findet sich dabei Kim Kardashian, die mit ihrer Show "Keeping Up with the Kardashians", in der sie gemeinsam mit ihrer Familie auftritt, allein 2010 an die 65 Mio. Dollar (rund 47 Mio. Euro) verdient haben soll. Neben den bekannten Stars können sich demnach aber auch sogenannte "B-Promis" und "C-Promis" über sechsstellige Einnahmen freuen.
"Der Werbewert einer Person hängt von ihrer Bekanntheit und marketingrelevanten Attraktivität ab", stellt Angerer klar. Im Fall von Reality-TV-Teilnehmern sei es dabei sogar egal, wie lange die- oder derjenige im Fernsehen zu sehen ist. "Wenn jemand nur kurz im TV ist, aber durch ein bestimmtes Verhalten besonders auffällt oder einen Skandal provoziert, ist er für das Marketing natürlich besonders interessant", meint der Experte. Millionenbeträge wie in den USA würden hierzulande aber mit Sicherheit nicht bezahlt.

Imageschaden als Risiko

Unternehmen, die nun auch darüber nachdenken, ein bekanntes Gesicht aus einer aktuellen Reality-TV-Sendung als Werbetestimonial zu engagieren, sollten allerdings auch die Risiken bedenken, die mit einer solchen Strategie einhergehen. "Die wichtigste Frage in diesem Zusammenhang lautet: Passt diese Person und das Image, das sie vertritt, überhaupt zu meinem Unternehmen bzw. meiner Marke. Wer hier nicht behutsam vorgeht, muss unter Umständen mit einem schweren Imageschaden rechnen", so Angerer abschließend. (pte)

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