Richard Grasl heuert in leitender Funktion beim Kurier am. Wie Die Presse berichtet, übernimmt der frühere kaufmännische Direktor des ORF in der Chefredaktion des Kurier die redaktionelle Leitung der Digital-Medien. Er soll unter der Führung von Chefredakteurin Martina Salomon die Digitalredaktion inklusive des Videoteams leiten, gemeinsam neue Formate entwickeln und die Integration der "Kurier"-News auf Schau-TV vorantreiben.
Das gehe aus einem Brief hervor, den Grasl an die Aufsichtsratspräsidentin des Flughafen Wien, Bettina Glatz-Kremsner geschrieben habe. In dem Brief, der der Presse vorliegt, teilt Grasl Glatz-Kremsner mit, dass er sein Mandat als Mitglied des Flughafen-Aufsichtsrates zurücklegt. Er halte es für nicht vereinbar, schreibt Grasl, dass er seine neue Funktion "gleichzeitig mit der zur Vertraulichkeit verpflichteten Tätigkeit als Aufsichtsrat" ausübe.
Vom ORF in die Selbstständigkeit
Richard Grasl begann seine Karriere 1992 als Redakteur beim ORF. Nebenbei studierte er Handelswissenschaften mit dem Spezialgebiet Unternehmensführung und Controlling. Das Studium beendete er im Jahr 1997. 1998 moderierte er erstmals die "Niederösterreich heute"-Sendung und wurde Chef vom Dienst im Landesstudio Niederösterreich.
1999 wechselte er ins ORF-Zentrum, wo er bis 2001 bei der "ZiB 2" für die Innenpolitik zuständig war. 2002 wurde Grasl zum Chefredakteur im Landesstudio Niederösterreich bestellt. Am 17. Dezember 2009 wurde er vom ORF-Stiftungsrat mit 1. Jänner 2010 zum Kaufmännischen Direktor des ORF gewählt und am 15. September 2011 in dieser Funktion bestätigt.
Im August 2016 trat er gegen Alexander Wrabetz um den Posten des ORF-Generaldirektors an. Grasl unterlag mit den Stimmen der ÖVP, FPÖ und Team Stronach zugerechneten ORF-Stiftungsräte. Er verließ im Anschluss den ORF und stand danach als Selbstständiger der Mediaprint bei ihren Bewegtbildplänen in beratender Funktion zur Seite. (as)
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