Beschäftigte, die nach ihrem BMI (Body Mass Index) als fettleibig eingestuft werden, verdienen im Vergleich zu normalgewichtigen Kollegen im Jahr rund 2.214 Euro (1.940 Pfund) weniger. Zu diesen Ergebnis kommt eine aktuelle LinkedIn-Umfrage unter britischen Erwachsenen in Voll- oder Teilzeitbeschäftigung. Inbesondere für Arbeitnehmerinnen entstehen demnach Benachteiligungen.
Gefühl der Isolation
Jeder Vierte der 4.000 befragten Arbeitnehmer, der als übergewichtig eingestuft werden konnte, hatte das Gefühl, eine Beschäftigungsmöglichkeit oder Beförderung verpasst zu haben. Unter Fettleibigen stieg dieser Wert auf fast ein Drittel an. Über die Hälfte (53 Prozent) der Übergewichtigen gab zudem an, sich aufgrund des hohen Gewichts vom restlichen Team ausgeschlossen zu fühlen. 43 Prozent haben außerdem den Eindruck, dass sich leichtere Kollegen schneller als sie im Unternehmen hocharbeiten können.
Frauen (39 Prozent) sind häufiger von ihrem Körperbild bei der Arbeit betroffen als Männer (28 Prozent). Arbeitnehmerinnen, die übergewichtig oder fettleibig sind, erhalten zudem mit höherer Wahrscheinlichkeit ein niedrigeres Gehalt als Männer mit gleichem Gewicht. Die Geschlechterdifferenz betrug in der Studie rund 10,18 Euro. Männer berichteten hingegen häufiger als ihre Kolleginnen davon, dass sie negative Kommentare zu ihrem Gewicht erhalten.
Offensive Kommentare
"Es ist entmutigend zu sehen, dass die Vorurteile aufgrund des Gewichtes im Jahr 2018 immer noch ein Problem am Arbeitsplatz sind", so Ngaire Moyes von LinkedIn. "Plus-Size-Blogger versuchen diese Einstellung zu ändern und die Menschen auf ihre Vorurteile aufmerksam zu machen." Weitere Ergebnisse der Umfrage sind, dass sich 16- bis 24-jährige Arbeitnehmer mit ihrem Gewicht am Arbeitsplatz am selbstbewusstesten fühlen. Insgesamt berichteten 28 Prozent der Arbeitnehmer davon, dass ein Kollege oder ein Vorgesetzter schon mindestens einmal einen offensiven Kommentar zum Gewicht abgegeben hat.
"Die LinkedIn-Community hat eine Reihe von Gruppen und Diskussionen zu diesem Thema und wir hoffen, dass mehr Mitglieder ermutigt werden können, an der Diskussion über die Auswirkungen teilzunehmen und darüber zu debattieren, wie die Voreingenommenheit angegangen werden kann", so Moyes abschließend. (pte)
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